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1983 Konsequenzen des NATO-Doppelbeschlusses

Fotografie der Demonstrierenden
Trotz Verbots nehmen Bundeswehrsoldaten in Uniform am 22. Oktober 1983 an der Großkundgebung im Bonner Hofgarten teil und demonstrieren mit einem Transparent und einer Pershing-II-Atrappe gegen die NATO-Nachrüstung.
© dpa

Unter dem sowjetischen Generalsekretär Breschnew und dem US-Präsidenten Reagan spitzt sich der Ost-West-Konflikt erneut zu. Dem Scheitern der Genfer Abrüstungsverhandlungen 1981/82 folgt die Umsetzung des NATO-Doppelbeschlusses: Die Bundesregierung ist entschlossen, die amerikanischen atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa zu stationieren. Als Zeitpunkt ist der November 1983 vereinbart.

In der Bevölkerung regt sich großer Widerspruch gegen die bevorstehende Nachrüstung. 350.000 Menschen beteiligen sich an der bis dahin größten Protestkundgebung im Bonner Hofgarten.

Am 22. November 1983 tritt der Bundestag in einer langen kontroversen Debatte seine Entscheidung: Mehrheitlich stimmt er für den Stationierungsbeschluss.

Die Enttäuschung über diese Entscheidung ist bei vielen Bundesbürgern und Anhängern der Friedensbewegung groß. Für einige ist dies auch ein Grund, sich aus der großen Politik zurückzuziehen in kleine, alternative Lebens- und Wirtschaftsformen.

Zur gleichen Zeit greift ein Phänomen um sich, das als "Politik-" oder auch "Parteiverdrossenheit" bezeichnet wird. Hat die parlamentarische Demokratie auf ihrem langen Weg an Attraktivität verloren?

ZeitPunkte: Daten und Fakten der 10. Wahlperiode (1983-1987)
Quelle: http://www.bundestag.de/geschichte/parlhist/streifzug/g1980/g1980_2
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