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2003
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AK 5

Was kommt nach PISA? Empfehlungen für die Bildungspolitik.

Ernst Dieter Rossmann griff erst ein, als schon fast alles entschieden war. Erst nachdem der Arbeitskreis 5 den Großteil seiner Forderungen verabschiedet hatte, meldete sich der Abgeordnete zu Wort. "So geht das im Parlament aber nicht", versuchte der Sozialdemokrat die gerade ausufernde Diskussion um einen letzten strittigen Punkt zu bremsen. "Im Plenum entscheidet das Präsidium wer redet."

Parlamentsarbeit par excellence erlebten die 36 Teilnehmer in ihrem Arbeitskreis und erwiesen sich zudem als äußerst debattier- und beschlussfreudig. Die erste Forderung war schnell gestellt: In so genannten Kernfächern soll bei allen Schülern in Deutschland ein gleicher Bildungsstandard geschaffen und gleichzeitig im Lehrplan auch Platz für Aspekte mit regionalem Bezug eingeplant werden. Sprich: die Wiedervereinigung taucht verbindlich in allen deutschen Curricula auf, die Bedeutung der Weberei für eine ostwestfälische Kleinstadt im späten 18. Jahrhundert dagegen nur im Stundenplan der Schulen der betroffenen Region.

Weitaus kontroverser diskutierten die Jugendlichen die übrigen Punkte auf der Agenda. Unterteilt in sechs Kategorien, erarbeitete je eine kleine Gruppe ein bestimmtes Themenfeld.

Ein Sechs-Punkte-Programm stellte zum Beispiel das Team zur Lehrerbildung auf. Demnach soll das Studium 1. praxisorientierter sein und 2. eine stärkere pädagogische, psychologische und didaktische Ausbildung beinhalten. 3. sollen die Pädagogen wirklich nur in den Fächern eingesetzt werden, für die sie auch voll qualifiziert sind. Als vierten Punkt verlangte die Untergruppe mehr Fortbildungen im fachspezifischen und medialen Bereich. 5. forderte der Arbeitskreis, keine Lehrkräfte mehr auf Beamtenstatus einzustellen. Ein Antrag auf Verlängerung der Referendariatszeit auf zwei Jahre wurde von der Mehrheit der Teilnehmer abgelehnt.

Konkret forderte der Arbeitskreis außerdem, dass der Staat Lernmittel kostenlos und uneingeschränkt zur Verfügung stellt. MdB Rossmann musste die Erwartungen seiner Gruppe etwas drosseln, liege die Zuständigkeit dafür doch nicht beim Bund, sondern bei den Ländern. Dennoch war Rossmann zufrieden mit dem Ergebnis der Debatte: "Wir haben auf einem ausgesprochen ergiebigen und hohen Niveau gearbeitet."

Eine unterm Strich positive Bilanz zogen auch die beiden Sprecher des AK 5. "Wir hatten eine schöne Atmosphäre in unserer Gruppe und haben die Zeit gut genutzt, auch wenn vieles natürlich nur sehr oberflächlich behandelt werden konnte", resümierte Giessu Karimpour aus Hamburg. Und ihr Kollege Lucas Guttenberg aus Baden-Württemberg ergänzt: "Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig ist, mit der kurzen Zeit klar zu kommen und Ergebnisse zu formulieren." Eben Parlamentsarbeit par excellence.

bb

Quelle: http://www.bundestag.de/jugend/JuP_2003/JuPITER/programm/ak_5
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