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2003
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AK 9

Die Familie - Auslaufmodell, Zukunftsmodell, neue Rollenverteilung?

Erstaunlich, wie motiviert die Teilnehmer dieses Arbeitskreises diskutierten, obwohl sich für nur einen Bruchteil von ihnen der Erstwunsch erfüllte. Dennoch kamen sie in der großen Bedeutung der Familie als kleinste soziale Einheit der Gesellschaft überein, und dass familienpolitische Entscheidungen entscheidend für die Zukunft jedes Einzelnen ist.
Die Leiterin Ingrid Fischbach (CDU) ist Mitglied der Kinderkommission und im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Diesem sitzt die stellvertretene Leiterin dieses Arbeitskreises Kerstin Griese (SPD) vor.

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Nicht lange brauchten die Teilnehmer um den Begriff der Familie zu definieren. Die Gemeinschaft von verheirateten und nichtverheiraten Eltern, allein erziehenden Müttern und Vätern sowie Adoptiv-, Stief- und Pflegeeltern mit ihren Kindern stellen das breit gefächerte Spektrum der Familie dar. Einigkeit herrschte darüber, dass Kinder zentral in der Familie stehen und der Entschluss diese zu haben nicht zum Nachteil für die Eltern werden darf.

"Die Familie muss ein Zukunftsmodell sein", war die einhellige Forderung und bestimmte das Gespräch über die Formen dieses Ziel durchzusetzen.

Eine sehr belebte und kontroverse Diskussion entfachten die Jugendlichen darüber, ob und in welcher Form es Kinderbetreuung von Kleinkindern unter sechs Jahren geben soll. Die persönliche Ansicht wurde klar von den eigenen Erfahrungen, ob in den alten oder neuen Bundesländern oder Frankreich mitbestimmt. Manchmal schien sich hier eine unsichtbare Mauer aufzubauen, langsam gewachsene Traditionen sind in den jeweiligen Regionen zu Selbstverständlichkeiten geworden, sodass für die Teilnehmer aus den neuen Bundesländern ein Kindergartenbesuch zur Selbstverständlichkeit in der Kindererziehung und zur Schärfung sozialer Kompetenzen unabdingbar geworden ist. Hingegen herrscht in den alten Ländern ein großer Mangel an Kindergartenplätzen und qualitativ guter Betreuung, sodass zumindestens eine Ganztagsbetreuung unvorstellbar scheint.

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Diese Diskussion hatte das Eis gebrochen und schon war die Fläche für gewagte Forderungen, quere Ideen und eine nicht enden wollende Gesprächs- und Antragslust geebnet. In den Ecken wurde getuschelt, Einzelgespräche geführt, angeschnittene Themen weiterdiskutiert und eigene Erlebnisse ausgetauscht. Natürlich gab es auch die Teilnehmer, die mehr passiv als aktiv das Geschehen verfolgten, lasen und  ungeduldig auf die Uhr schauten, doch waren sie in der Minderheit.  "Das ist wie im Parlament", charakterisierte Ingrid Fischbach begeistert die Ereignisse.
Das Parlament kämpfte gegen das rasche Voranschreiten der Zeit und hat bis zum Ende eine Vielzahl an Forderungen zusammengestellt. 

Trotz der verschiedenen Meinungen herrschte unter den Teilnehmern ein Konsens über die drei großen Formen der Unterstützung der Familie, wobei das geschlossene Auftreten der beiden sehr motivierten Leiterinnen die Diskussion positiv beeinflusste.
Die drei Formen sollen sein: Vereinigung von Beruf und Familie, Erziehungskompetenzen zu fördern und Familien finanziell gegenüber Kinderlosen nicht zu benachteiligen.

Falls die vielen und auch mutigen Ideen im Plenum schnell Anklang finden sollten, wären die Teilnehmer dieses Arbeitskreises den "Großen" gegenüber in Sachen schnelle Konsensfindung und Gesetzformulierung einen großen Schritt voraus.

fri

Quelle: http://www.bundestag.de/jugend/JuP_2003/JuPITER/programm/ak_9
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