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14. Wahlperiode
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Fragenkatalog

Mobilität und Verkehr

Stand: 25. Oktober 2001

Entsprechend den Empfehlungen der 1. Klima-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages soll als langfristiges Ziel eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen angestrebt werden; für Kohlendioxid betragen die nationalen Minderungsziele 50 % bis 2020 und 80 % bis 2050. Zu den genannten nationalen Minderungszielen sollen langfristig alle Verursachersektoren prinzipiell mit einer vergleichbaren Reduktionsquote beitragen. Daraus ergeben sich für den Verkehrssektor folgende Fragen: 

  1. Wie werden sich die Rahmenbedingungen für den Verkehr bis 2020 bzw. 2050 unter Trendbedingungen verändern? 
    Charakterisieren Sie grundlegende Bestimmungsgrößen für die künftige Verkehrsentwicklung, wie Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung der Siedlungsstruktur, Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsverflechtung, Verkehrsinfrastruktur und Energiepreise, gesellschaftliche Paradigmata und Lebensstile. 
  2. Wie wird sich das Verkehrsbild bis 2020/2050 im Trend verändern? 
    Wie werden sich Verkehrsaufkommen und Verkehrsleistungen nach Verkehrszwecken bzw. Güterarten darstellen, beim Deutschland berührenden Luft- und Seeverkehr auch unter Berücksichtigung der Streckenabschnitte außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes?  
    Wie wird sich dieser Verkehr nach Verkehrsarten aufteilen? 
    (Abgleich mit den Annahmen der Szenariostudien) 
  3. Welche Emissionen an limitierten Stoffen und welche CO2-Emissionsfaktoren bzw. spezifischen Energieverbräuche je Personen- bzw. Tonnenkilometer können bis zum Jahre 2050 (bzw. 2020) bei den verschiedenen Verkehrsträgern bei Würdigung technologischer Perspektiven, wirtschaftlicher Umsetzbarkeit und naturgesetzlicher Grenzen erreicht werden. Welche neuen Fahrzeug- und Antriebstechniken sind zu welchen Preisen und Anteilen absehbar?  
    In welchem Umfang und mit welchen Modifikationen werden sich herkömmliche Fahrzeug- und Antriebstechniken behaupten? 
    Welche Spannweite abhängig z. B. von politischen Vorgaben sind erreichbar?  
  4. Welche Entwicklungen ergeben sich bei der Informations- und Kommunikationstechnik und welche Auswirkungen auf den Verkehr erwarten Sie daraus? 
    Wie haben sich die limitierten Emissionen, die Energieverbräuche und die klimarelevanten Emissionen aus den verschiedenen Verkehrssektoren in der Vergangenheit entwickelt und wie werden sie sich in den Jahren 2020 und 2050 im Trend darstellen
  5. Welche klimarelevanten Emissionen erwarten Sie im Trend im Verkehr nach eingesetzten Energieträgern, beim Deutschland berührenden Luft- und Seeverkehr auch unter Berücksichtigung der Streckenabschnitte außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes?  
    Welche Primärenergien sind nach Art und Umfang zur Bereitstellung dieser Energieträger aufzuwenden? Bitte trennen Sie nach fossilen, nuklearen und regenerativen Energien und zeigen Sie alternative Entwicklungen auf. 
    Welche Emissionen von klimarelevanten Emissionen (Kohlendioxid und Stickoxide, beim Luftverkehr auch Wasseremissionen), sind mit der Herstellung der Endenergieträger verbunden? 
  6. Wie können die jeweiligen Klimaschutzziele für 2020 und 2050 erreicht werden? 
    Vergleichen Sie die zu erwartenden Emissionswerte in 2020 und 2050 mit jenen von 1990. Wieweit werden die Reduktionsziele (bei Kohlendioxid minus 50 % bis 2020 und minus 80 % bis 2050 gegenüber 1990) erfüllt oder verfehlt?  
    Welche Möglichkeiten sehen Sie zur Vermeidung von Zielverfehlungen durch Änderungen in den einzelnen Verkehrsbereichen, durch Ausgleich zwischen Teilen des Verkehrssystems, sowie durch zusätzliche Zielbeiträge in anderen Bereichen? 
  7. Welche Maßnahmen sind geeignet, die Erreichung der Klimaschutzziele sicherzustellen? 
    Staatliche Maßnahmen?  
    Maßnahmen seitens der Wirtschaft? 
    Maßnahmen seitens der Verbraucher? 
    Wie kann man solche Maßnahmen anregen und stützen, und wie deren Ergebnisse sichern? 
  8. Welche Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen hinsichtlich eines umweltverträglicheren Mobilitätsverhaltens können heute identifiziert werden (z.B. autofreie Siedlungen, Car-Sharing, Fahrradverkehr, Nah- statt Ferntourismus) und welches Potential lässt sich hieraus zukünftig durch eine umweltorientierte Verkehrspolitik erschließen?
  1. Welche kritischen Meilensteine müssen in welchen Jahren – von heute an gerechnet – in Bezug auf die spezifischen Werte und Verkehrsmengen erreicht werden, damit die Zielgrößen von 80 bzw. 50 % Emissionsabsenkung in den Jahren 2050 bzw. 2020 erreicht werden können? Diskutieren Sie die Zeitkonstanten für große Umstellungen im System der Energiebereitstellung und in der Verkehrstechnik.
  1. Welche politischen Initiativen sind für den Fall einer drohenden Zielverfehlung in 2050 und 2020 geeignet, um die genannten Klimaschutzziele (Absenkungsraten) im Verkehrssektor zu erreichen? Welche Wirkungen hätten diese Maßnahmen auf andere Dimensionen der Nachhaltigkeit bzw. auf andere politische Zielfelder?
  1. Wie sollte ein Prozess des Monitoring und des ständigen Anpassens der quantitativen Minderungsziele für die verschiedenen Verkehrssektoren an neue technologische Entwicklungen, an Nachfrageverschiebungen und an neue Erkenntnisse über die Wichtigkeit bestimmter Gefährdungen aussehen?
  1. Wenn Sie es für unmöglich halten, die genannten quantitativen Minderungsziele im Verkehrssektor zu erreichen: Um welchen Betrag (in Tonnen CO2-Äquivalenten) wird der Verkehrssektor die quantitativen Minderungsziele für 2050 bzw. 2020 verfehlen?
  1. Durch welche Maßnahmen kann ermöglicht und gesichert werden, dass die genannte Menge an CO2-Äquivalenten in anderen Sektoren in Deutschland zusätzlich eingespart werden?
    Ist es sinnvoll, ein Einsparungsziel speziell für den Verkehrsektor (oder irgend einen anderen Verbrauchssektor) festzulegen oder führt dies zu volkswirtschaftlich suboptimalen Größen und damit zur Verschwendung knapper Ressourcen? Wie sollte einen angemessene Vorgabenfestlegung ausgestaltet werden?
Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/gremien/kommissionen/archiv14/ener/ener_anh2001/enerfra9
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