Das Parlament
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Nr. 48 / 22.11.2004
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Regierung will Missbrauch stoppen

Mehrwertdienste-Rufnummern

Wirtschaft und Arbeit. Der Kampf gegen den Missbrauch von Mehrwertdienste-Rufnummern und kostenpflichtigen Kurzwahlrufnummern ist für die Bundesregierung ein "besonderes Anliegen", wie sie in ihrer Antwort (15/4092) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU (15/3547) mitteilt. Nur so könne unseriösen Anbietern von Telekommunikationsdienstleistungen Einhalt geboten werden.

Auskunfts- und Mehrwertdienste umfassten auch "kommunikative Zusatzleistungen". Dabei könne es sich um Sprache, Daten oder multimediale Inhalte handeln. So stünden die Rufnummern 118 für Auskunftsdienste, 0700 für persönliche Rufnummern, 0800 für kostenloses Telefonieren, 0180 für Kostenteilung zwischen Anrufer und Angerufenem, 0190 und 0900 für so genannte "Premium-Rate"-Dienste und 0137 für den Massenverkehr zu bestimmten Zielen.

Mitte Juli seien 65 Rufnummern im Inland für die 118er-Nummern vergeben gewesen, die sich auf 37 Anbieter verteilt hätten. Bei den 0800er- und 0180er-Nummern seien es Ende letzten Jahres 278.138 gewesen. Davon seien 160.931 auf die 0800er-Nummern und 117.207 auf die 0180er-Nummern entfallen. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Institutes für Kommunikationsdienste seien im November 2003 343 Rufnummernblöcke bei 0190er-Nummern und 243 Rufnummernblöcke für 0137er-Nummern vergeben gewesen. Bei 0190 seien 46 Anbieter, bei 0137 16 Anbieter gezählt worden. Für 0900er-Nummern seien 86.741 Rufnummern zugeteilt worden, von denen 82.270 aktiv seien. Die Zuteilungen seien auf insgesamt 3.497 Anbieter entfallen. Das Umsatzvolumen im Markt für Auskunfts- und Mehrwertdienste werde auf 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro für das Jahr 2003 geschätzt, heißt es weiter.

Laut Regierung mehren sich seit diesem Frühjahr die Beschwerden über Dialer, die unbemerkt Satelliten- oder Auslandsrufnummern anwählen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik schätze, dass es in Deutschland durch Einwahl zu Auslands- oder Satellitenrufnummern bereits zu Schäden im einstelligen Millionenbereich gekommen ist. Das Amt habe dazu einen Informationsdienst (Dialer@bsi.bund.de) eingerichtet. Auch die Deutsche Telekom T-Com biete neben der Sperrung von Rufnummern und dem Stopp der Auszahlung von Entgelten ein Sicherheitspaket an und habe Kulanzregelungen für Geschädigte zugesagt.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
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