Hintergrund
Nahrungsmittel
Im 18. Jahrhundert war "restaurant" in Frankreich nichts weiter
als ein Beiwort, zugeordnet dem Begriff "Suppe", die in den
städtischen Vergnügungsvierteln ausschließlich den
Herren nach den Anstrengungen der Nacht zugedacht war. War die
Suppe kräftigend und stärkend, so galt sie als
restaurierend - stellte sie doch denjenigen wieder her, der sie
aß. Zubereitet wurde die Kraftbrühe recht aufwendig.
Zwölf Stunden kochten in einem verschlossenen Gefäß,
das im Wasserbad stand, eine Hammel- und eine Kalbskeule sowie drei
Rebhühner. Wirte, die diese Kraftbrühe später
anboten, nannten sich Restaurateure.
In den Restaurants, Kantinen, Bistros und Cafeterias der
Abgeordnetenhäuser und des Reichstagsgebäudes wird
vielerlei angeboten, um Körper und Geist zu restaurieren. Zur
Kunst des Herrichtens von Speisen ist die Kunst der
Präsentation gekommen. Was verlockend aussieht, ist schon halb
gekauft. Aus abgepackten Sandwichs werden Gebirgszüge,
Croissants bilden Täler und Hügel, belegte Brötchen
malen Patchwork auf silberne Platten, Reis, Kartoffeln, Nudeln und
Klöße bilden Muster in stählernen
Wärmebehältern, Gemüse bereichert die Farbpaletten,
Soßen und Dressings animieren, sein eigenes Kunstwerk auf dem
Teller zu komplettieren. Das Auge isst nicht nur mit. Es kostet
vor.