Wirtschaft und Arbeit. Durch die Immobilienwirtschaft werden in Deutschland rund 3,4 Millionen Arbeitsplätze gesichert. Dies berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/3928) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (15/3116) und bezieht sich dabei auf eine Schätzung der Branche selbst. Einer weiteren Schätzung zufolge erwirtschaftet die Immobilienbranche jährlich etwa 300 Milliarden Euro, was etwa acht Prozent des gesamten Produktionswertes für Deutschland entspreche.
Der Wert des deutschen Immobilienbestandes werde auf rund 7,14 Billionen Euro geschätzt, heißt es weiter. Dieser setze sich aus dem selbstgenutzten oder vermieteten Wohneigentum der privaten Haushalte (3,37 Billionen Euro, etwa 40 Prozent des gesamten Vermögens der privaten Haushalte), den Wohnungen im Besitz von Unternehmen, kommunalen Gebietskörperschaften und Wohnungsgesellschaften (2,14 Billionen Euro) sowie den Gewerbeimmobilien mit Büro-, Industrie-, Hotel- oder Handelsnutzung (1,63 Billionen Euro) zusammen.
Die sich ändernden demografischen Rahmenbedingungen werden nach Auffassung der Regierung großen Einfluss auf die Immobilienwirtschaft haben. Sie würden das Wachstum dieser Branche langfristig begrenzen. Die allgemeine Wohlstandsentwicklung und die Veränderung individueller Lebensumstände stellten neue Anforderungen an Wohnungsgröße und -ausstattung sowie an die mit Wohnen verbundenen Dienstleistungen. Auch seien unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit anspruchsvolle Ziele beim Flächensparen und bei der Verringerung von Emissionen notwendig. Das Bauen im vorhandenen Wohnungsbestand werde künftig stärker in den Vordergrund rücken.
Wie es in der Antwort weiter heißt, gibt es in der Regierung keine Überlegungen, einen eigenen Ausbildungsberuf für die Immobilienwirtschaft zu schaffen. Der Bereich "Facility Management" (Gebäudemanagement) stehe zwar bei den Sozialpartnern in der Dis-kussion, doch gebe es noch offene Fragen, ob es sich um Tätigkeiten im eher operativen oder kaufmännischen Bereich handeln soll. Die bestehende Ausbildungsordnung "Kaufmann/Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft" aus dem Jahre 1996 beinhalte bereits den Tätigkeitsbereich von Immobilienunternehmen.
Im Übrigen erinnert die Regierung daran, dass die Wohneigentumsquote in den letzten Jahren deutlich gestiegen sei. So habe sie sich zwischen 1998 und 2002 von 40,9 Prozent auf 42,6 Prozent erhöht. Bei Haushalten mit Kindern sei der Zuwachs bundesweit überdurchschnittlich gewesen, von 44,4 auf 47,7 Prozent. Gleichzeitig habe jedoch die Zahl der Eigentümerhaushalte um über acht Prozent zugenommen, in den alten Ländern um 7,2 Prozent und in den neuen Ländern um über 13 Prozent. Knapp 60 Prozent der privaten Haushalte hätten zu Beginn des Rentenalters selbstgenutztes Wohneigentum, teilt die Regierung in der Antwort mit. Der geldwerte Vorteil des mietfreien Wohnens mache bei in den eigenen vier Wänden lebenden Senioren im Schnitt rund 20 Prozent des Nettoeinkommens aus.