Regierung erwartet höhere Nachfrage nach Hochschulabsolventen
Berlin: (hib/BES) Die Abwanderung von Akademikern und Wissenschaftlern aus Deutschland wird nach Einschätzung der Bundesregierung in den nächsten Jahren eher abnehmen. Diese Prognose begründet sie in ihrer Antwort ( 15/3185) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 15/1824) mit der Erwartung, dass die bereits eingeleiteten Reformen in "nahezu allen Politikbereichen" entsprechende Wirkung entfalten werden. So glaubt die Regierung, dass die gesamtwirtschaftliche Wachstumsschwäche überwunden und die Rahmenbedingungen unter anderem für die Beschäftigung von Hochschulabsolventen und Wissenschaftlern in Unternehmen, Forschung und Lehre verbessert werden. Für den Hochtechnologiestandort Deutschland werde damit eine deutliche Steigerung der Nachfrage nach Hochschulabsolventen einhergehen. Die demographische Entwicklung lasse zudem eine zusätzliche Steigerung der Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften erwarten. Beziffern könne die Regierung ihre Erwartungen allerdings nicht, heißt es in der Antwort weiter. Es gebe keine gesicherten Angaben über den Umfang dauerhafter oder zeitweiliger Abwanderung deutscher Hochschulabsolventen und Wissenschaftler. Die Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen sei nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit kein Motiv zur Abwanderung ins Ausland. Zu den beliebtesten Auslandszielen deutscher Wissenschaftskräfte, deren Forschungsaufenthalte von deutschen und internationalen Wissenschaftsorganisationen gefördert wurden, gehörten die USA, Großbritannien und die Schweiz. Es folgten Frankreich, Niederlande, Österreich, Belgien, Japan, Kanada und Italien. Nicht berücksichtigt seien dabei jedoch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ohne eine Förderung im Ausland tätig geworden seien.
Keine Angaben machte die Regierung über die Zahl der deutschen Schulabgänger, die ihre wissenschaftliche Ausbildung von Beginn an im Ausland absolvieren. Insgesamt sei jedoch die Anzahl der Deutschen, die im Ausland studieren (im Jahre 2000 waren es rund 50.000) deutlich geringer als die Anzahl der Ausländer, die in Deutschland studieren (2000 waren es etwa 113.000).