Ehemalige innerdeutsche Grenze als Biotopverbund sichern
Berlin: (hib/RAB) Die 1.393 Kilometer lange ehemalige innerdeutsche Grenze von der Ostsee über Elbe und Harz bis zu den Mittelgebirgen Nordbayerns soll als Biotopverbund und Erinnerungsstätte der deutschen Teilung gesichert werden. SPD und Bündnis 90/Die Grünen sprechen sich in einem Antrag ( 15/3454) dafür aus zu prüfen, inwiefern entlang des "Grünen Bandes" der Rad- und Wandertourismus durch Nutzung und naturverträglichen Ausbau vorhandener Wege gefördert werden kann. In besonders schützenswerten, beruhigten und ökologisch sensiblen Bereichen wollen die Koalitionsfraktionen davon absehen, das Grüne Band touristisch zu nutzen. Auch solle geprüft werden, wie der Verlauf und die Geschichte der früheren innerdeutschen Grenze dokumentiert und den Besuchern des Grünen Bandes erläutert werden kann.
Nach den Vorstellungen der Parlamentarier soll so die Erinnerung an die Geschichte der Teilung Deutschlands wach gehalten werden. Den Angaben zufolge habe sich entlang der ehemaligen Grenze wertvolle Biotope entwickelt, die für viele Tier- und Pflanzenarten ein letzter Lebens- und Rückzugsraum seien. Daher hätten sich Regierung, Länder und Kommunen in Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und Behörden angestrengt, diesen Biotopverbund zu sichern. So gebe es entlang des Grünen Bandes bereits 150 Naturschutzgebiete, von denen 76 in den neuen Ländern lägen. Weitere 40 Naturschutzgebiete seien in Planung. Der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow habe im Jahre 2002 die Schirmherrschaft über das Grüne Band übernommen, heißt es in dem Antrag. Damit werde dessen Bedeutung für den Naturschutz und der Wert als Symbol der Vereinigung zwischen Ost und West auch international anerkannt.