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Berichten:
Wenn wir die Tagesschau einschalten, gibt es fast immer Nachrichten
aus dem Bundestag. Wie ein Tag im Bundestag in die Medien kommt,
hat GLASKLAR live mitverfolgt. Außerdem erzählen
Abgeordnete ihre persönliche Medienstory, eine
Politikwissenschaftlerin sagt, wieso die "Tür manchmal zu
bleibt" und Cécile aus Frankreich, warum sie in Berlin ihr
Glück gefunden hat.
www.glasklar-bundestag.de
Politik aktiv gestalten:
Mitmischen.de ist das Jugendforum des Deutschen Bundestages im
Internet. Die Plattform bietet Chats mit Abgeordneten des
Bundestages, Diskussionsforen, Abstimmungen, Nachrichten und
Hintergrundberichte zu aktuellen politischen Themen.
www.mitmischen.de
Im Untergeschoss des Reichstagsgebäudes befindet sich das „Archiv der Deutschen Abgeordneten“, ein Kunstwerk des Franzosen Christian Boltanski.
Es besteht aus ungefähr 5.000 Metallkästen. Sie sind mit den Namen jener Abgeordneten beschriftet, die von 1919 bis 1999 demokratisch ins Parlament gewählt wurden. Blickpunkt Bundestag stellt in loser Folge einige Parlamentarier vor.
Heiterkeit herrschte am 19. Februar 1919 im Parlament, als Marie Juchacz als erste Frau vor der Weimarer Nationalversammlung ihre Rede mit den Worten „Meine Herren und Damen!“ begann. Keinen Monat war es her, dass Frauen zum ersten Mal wählen und gewählt werden konnten – 37 weibliche Abgeordnete waren nun im Reichstag vertreten. Ihren Einzug in die Nationalversammlung betrachtete Marie Juchacz als „Selbstverständlichkeit“, als etwas, wofür die deutschen Frauen der Regierung „nicht etwa im althergebrachten Sinne Dank schuldig sind“. Doch bis hierhin war es ein langer Weg, den die Frauenrechtlerin und Sozialpolitikerin zurücklegen musste. 1879 in Landsberg an der Warthe geboren, wurde sie zunächst Näherin und Schneiderin, bevor sie nach ihrer Scheidung 1905 nach Berlin zog. Mit der Aufhebung des Verbots politischer Betätigung für Frauen im Jahr 1908 trat Marie Juchacz in die SPD ein. 1917 wurde sie Mitglied des Parteivorstands und Leiterin des Frauensekretariats. Im selben Jahr übernahm sie nach dem Ausscheiden von Clara Zetkin die Redaktion der Zeitschrift „Die Gleichheit – Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen“. Zugleich initiierte sie im Jahre 1919 die Arbeiterwohlfahrt und war deren Vorsitzende bis 1933. Marie Juchacz blieb bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten Mitglied des Reichstages. Sie emigrierte 1933 in das damals dem Völkerbund unterstehende Saargebiet und von dort über Frankreich 1941 in die USA, wo sie ihre Wohlfahrtsarbeit fortsetzte. Acht Jahre später kehrte sie nach Deutschland zurück und übernahm den Ehrenvorsitz der Arbeiterwohlfahrt. Marie Juchacz starb 1956.
Heute erinnern nicht nur die Marie-Juchacz-Stiftung der Arbeiterwohlfahrt und eine Briefmarke aus der Reihe „Frauen der deutschen Geschichte“ an die Parlamentarierin der ersten Stunde. Auch der Vorstandssitzungssaal der SPD-Fraktion im Reichstagsgebäude ist nach ihr benannt.
Text: Georgia Rauer
Fotos: studio kohlmeier, Ullstein Bild