> Debatte > Debatte
Die aktuelle Ausgabe von Blickpunkt Bundestag liegt jetzt vor. Sie können sie hier als PDF-Datei öffnen oder herunterladen. Blickpunkt Bundestag können Sie auch abonnieren. Mehr dazu unter „Abo“.
Berichten:
Wenn wir die Tagesschau einschalten, gibt es fast immer Nachrichten
aus dem Bundestag. Wie ein Tag im Bundestag in die Medien kommt,
hat GLASKLAR live mitverfolgt. Außerdem erzählen
Abgeordnete ihre persönliche Medienstory, eine
Politikwissenschaftlerin sagt, wieso die "Tür manchmal zu
bleibt" und Cécile aus Frankreich, warum sie in Berlin ihr
Glück gefunden hat.
www.glasklar-bundestag.de
Politik aktiv gestalten:
Mitmischen.de ist das Jugendforum des Deutschen Bundestages im
Internet. Die Plattform bietet Chats mit Abgeordneten des
Bundestages, Diskussionsforen, Abstimmungen, Nachrichten und
Hintergrundberichte zu aktuellen politischen Themen.
www.mitmischen.de
Kirsten Tackmann, Die Linke.
Seit Jahrtausenden verändert der Mensch Pflanzen. Die Pflanzenzucht nutzt dazu die natürliche Genvariabilität. Agro- („Grüne“) Gentechnik manipuliert das Erbgut künstlich. Die Gene, die auf natürlichem Weg nicht entstanden wären, werden Bestandteil des Erbguts und weitervererbt. Zurzeit geht es fast ausschließlich um Saatgut, das gegen ein Pflanzenschutzmittel oder/und ein Insekt resistent ist.
Nur: die Verlockungen haben sich nicht erfüllt. In den USA zum Beispiel werden auf Gentech-Feldern nicht weniger, sondern 13 Prozent mehr Herbizide versprüht als auf konventionell bewirtschafteten. Nach dem neuen Patentschutzrecht werden GVOs (Gentechnisch Veränderte Organismen) alleiniges Eigentum der Gentech-Konzerne, die durch steriles Saatgut zudem einen „biologischen“ Patentschutz anstreben, der das uralte Nachbaurecht der Landwirte unterläuft.
Keines der ökologischen oder gesundheitlichen Risiken der Agro-Gentechnik ist bislang widerlegt. Im Gegenteil: die bestätigenden Studien mehren sich. Sie bleibt eine Risikotechnologie, deren Anwendung mit dem Vorsorgegrundsatz unvereinbar ist, zumal Schäden in einem offenen (Öko-)System nicht rückholbar sind. Die Vielzahl nicht beziehungsweise kaum kontrollierbarer Verschleppungswege (Pollenflug!) macht Maßnahmen zur Koexistenz von Anwendern und Nichtanwendern sehr teuer und auf Dauer erfolglos.
Die versprochene Wahlfreiheit von Landwirten und VerbraucherInnen wird es nicht geben: „Gentech-frei“ wäre nur noch die Einhaltung von (technisch begründeten) Grenzwerten. Im Bundestagswahlprogramm der Linkspartei stand daher: „Grüne Gentechnik halten wir weder für erstrebenswert noch für notwendig. Deshalb unterstützen wir gentechnikfreie Zonen.“ Das gilt auch nach der Wahl. Verursacherhaftung, unbeschränkte Informationsrechte und Schutz der Nichtanwender/Verbraucherinnen sind Mindestforderungen. Nur Verzicht wäre sicher.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 22. Februar 2006
E-Mail:
kirsten.tackmann@bundestag.de
Webseite:
www.kirsten-tackmann.de