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Übergreifen auf Nutztiere verhindern

Bild: Peter Bleser, CDU/CSU.
Peter Bleser, CDU/CSU.

Forum: Seuchenpolitik und Epidemieprävention

Peter Bleser, CDU/CSU

Seit dem 14.02.2006 ist Deutschland „Vogelgrippe-Land“. Leider hat die Landrätin auf Rügen kein funktionierendes Krisenmanagement präsentiert. Erst nach 5 Tagen hat man die Bundeswehr gerufen. Der Bund hat bei der Seuchenbekämpfung neu eine Koordinierungsfunktion, insofern unterstütze ich Bundesminister Seehofer, mit den Ländern die Seuchenbekämpfung zu optimieren.

Aktuell ist es die dringlichste Aufgabe, den Eintrag des Virus in die Nutztierbestände zu verhindern. Dies ist nicht nur aus Sicht der Geflügelhalter zu fordern, sondern muss auch zur Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung geschehen. Deshalb ist das mit der Wissenschaft abgestimmte Maßnahmenpaket konsequent durchzuziehen; das Wichtigste dabei ist nach Ansicht aller Experten das Freilandverbot für Geflügel. Zweifellos ist dies für manche Geflügelhalter ein Problem, deshalb wird jetzt verstärkt die Impfung gefordert.

Die zur Zeit verfügbaren Impfstoffe können aber nicht verhindern, dass ein infiziertes Tier den Virus im Bestand weiter verbreitet. Seine Ausbreitung verliefe also im Verborgenen, damit stiege auch die Gefahr für Menschen. Impfstoffe, die eine Unterscheidung zwischen geimpften und infizierten Tieren ermöglichen, sind in der Entwicklung, aber erst in zwei bis drei Jahren verfügbar. Selbst wenn wir heute einen entsprechenden Impfstoff hätten, müsste die Impfung auf ausgesuchte Geflügelbestände konzentriert werden.

Deutschland ist nach den ersten Holperschritten inzwischen gut gegen die Vogelgrippe aufgestellt, auch für die Gefahr einer Pandemie. Die Zusammenarbeit zwischen Agrar- und Gesundheitspolitik ist gut, ein Ergebnis ist, dass die Länder nun für 20 Prozent der Bevölkerung antivirale Medikamente beschaffen. Natürlich ist auch die internationale Zusammenarbeit zu verstärken, denn die Vogelgrippe kennt keine Grenzen.

Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 20. März 2006


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