> Dossier > Sonderthema 16. Wahlperiode
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Peter Struck (SPD)
Auch nach 25 Jahren Bundespolitik, trotz Dienstwagen, Flugbereitschaft und großem Stab, ist er in seinen Begegnungen mit anderen Menschen ganz locker geblieben. Peter Struck ist schnell per Du, trinkt beim Gespräch mit Soldaten das Bier aus der Flasche oder spielt bei der Bundeswehr in Sarajewo mit Hut und schwarzer Sonnenbrille den „Blues Brother“. So hat der promovierte Jurist und leidenschaftliche Motorradfahrer bei der Bundeswehr viele Fans gewonnen. Nun kehrt er in das Amt des Fraktionschefs zurück, das er widerstrebend vor drei Jahren verlassen musste.
Peter Struck, Jahrgang 1943, Sohn eines Autoschlossers aus Göttingen, tritt als 21-Jähriger in die SPD ein, studiert Jura und promoviert unmittelbar nach dem zweiten Staatsexamen mit einer Arbeit über jugendliche Alkoholtäter. Seine Berufstätigkeit beginnt in der Verwaltung in Hamburg, doch führt ihn seine kommunalpolitische Arbeit nach Uelzen, wo er zum Stadtrat und stellvertretenden Stadtdirektor gewählt wird. 1980 kandidiert er mit Erfolg für den Bundestag. Er wird Mitglied im Finanzausschuss und profiliert sich als Obmann seiner Fraktion im Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Flick-Parteispendenaffäre.
Nach der Wahl 1990 rückt Struck zum Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer auf, erhält damit – wie der Berliner Journalist Robert Birnbaum schreibt – die „Lizenz zum Strippenziehen“. In der Position arbeitet er so erfolgreich, dass er 1998 als Nachfolger von Rudolf Scharping zum Fraktionsvorsitzenden berufen wird. Nach Scharpings Entlassung als Verteidigungsminister folgt er ihm 2002 an die Spitze der Bundeswehr. Schneller als erwartet arbeitet sich der „Ungediente“ in die neue Aufgabe ein, wo er unter anderem für die Auslandseinsätze der Soldaten verantwortlich ist. „Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.“ Dieser Satz Strucks markiert eine neue deutsche Sicherheitspolitik.
Struck gilt als eines der erfolgreichsten Mitglieder der alten Bundesregierung. Die Süddeutsche Zeitung bescheinigt ihm, zu den „wenigen Politikern“ zu gehören, „die weder arrogant noch verschroben geworden sind“. Erfolgreich überwindet er im Jahr 2004 die Folgen eines Schlaganfalls. Bereits nach zehn Wochen meldet er sich zu seinem Dienst zurück. Peter Struck ist verheiratet und hat drei Kinder.
Erschienen am 01. Dezember 2005
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