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Heinz Paula trifft Danijela Marija ´ula und Carsten Wilms im Auswärtigen Amt
Danijela ´ula ist eine gute Sprachlehrerin. Sagt Carsten Wilms. Der Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes wird demnächst nach Slowenien gehen, und Danijela ´ula bringt ihm die Landessprache bei. „Herr Wilms ist ein Sprachtalent”, sagt sie. „Phänomenal.” Heute ist Unterricht und deshalb trifft man sich hier im Auswärtigen Amt mit dem Abgeordneten Heinz Paula.
Es ist, als begegneten sich gute Bekannte. Heinz Paula sagt, er freue sich sehr, Frau ´ula kennenzulernen. Slowenien sei ihm nah und vertraut. 1998 sei er zum ersten Mal da gewesen, und er mochte das Land und die Menschen von Beginn an. „Es war eine leidgeprüfte Region, es ist ein Staat mit großen Entwicklungspotenzialen, es wird eine wichtige Rolle in Europa spielen, und es ist ein schönes Land.”
Heute also kommen der SPD-Abgeordnete Paula und die Präsidentin der Deutsch-Slowenischen Gesellschaft Berlin-Brandenburg e. V. ins Gespräch. Die Gesellschaft gibt es seit 2001. Aber seit vielen Jahren baut die 1945 im Nordosten Sloweniens geborene Danijela ´ula Kontakte zwischen ihrem Land und Deutschland auf.
Sie ist eine, die schöne Brücken schlägt und gute Verbindungen knüpft. Damit hat sie 1972 in Frankfurt am Main angefangen, wo sie für die damalige jugoslawische Wirtschaftskammer arbeitete und — dies sei nur am Rande erwähnt — nebenher einen Männerchor leitete. Damit hat sie weitergemacht, als sie 1980 in die DDR-Hauptstadt Berlin ging, um dort für eine slowenische Firma zu arbeiten. Sie hat damit nicht aufgehört, als sich 1989 alles änderte, und auch nicht, als Jugoslawien zerfiel und blutige Konflikte auf dem Balkan begannen. Nur zehn Tage gab es 1990 Krieg in Slowenien. Es waren Tage voller Angst, denn Danijela ´ulas Familie lebte in der Heimat. Am Ende der Angst aber stand eine Hoffnung. Slowenien wurde selbstständig.
1992 machte sich Danijela ´ula als Übersetzerin und Sprachlehrerin selbstständig. Sie hat gewagt, und es ist gelungen. Genug Arbeit und ausreichend Spaß an dieser Arbeit hat sie. So bleiben auch heute Zeit und Möglichkeiten, die beiden europäischen Mitgliedsländer einander näherzubringen.
Heinz Paula (Mitte) trifft Danijela
Marija ´ula und Carsten Wilms im Auswärtigen Amt (©
DBT/studio
kohlmeier)
Der Augsburger Heinz Paula schlägt vor, dass man sich demnächst noch einmal zusammensetzen sollte: die Deutsch-Slowenische Gesellschaft und die Deutsch-Slowenische Parlamentariergruppe an einem Tisch. Das wäre sehr gut, sagt die Slowenin, und schön wäre auch, wenn der Abgeordnete einmal zu einem der Winzerabende käme, die sie organisiert. Dazu muss man Heinz Paula nicht lange bitten. Die slowenischen Weine seien großartig. Und wunderbar sei auch die slowenische Kunstszene, erklärt er. Ob Danijela ´ula denn auch Ausstellungen und Veranstaltungen organisiere? Ab sofort wird der Abgeordnete Paula Einladungen bekommen. An dieser Stelle schweift man gern kurz ab, um darüber zu reden, dass 2004 ein slowenischer Künstler in der Bayerischen Landesvertretung aufgetreten sei. Gefeiert wurde der Beitritt Sloweniens zur EU. Und dieser Künstler habe ein modernes Stück auf einem Alphorn gespielt. Die Welt ist doch klein, wenn man etwas miteinander zu tun haben möchte.
Slowenien auch. Danijela ´ula sagt, man könne ihre Heimat in dreieinhalb Stunden von Ost nach West durchfahren. Und zweieinhalb bräuchte es von Nord nach Süd. „Kommen Sie”, sagt die Slowenin, „kommen Sie alle, Sie sind herzlich willkommen.”
Eine kleine Sehnsucht klingt da durch. Auch wenn die Übersetzerin oft in ihre Heimat fährt, bleibt diese Sehnsucht. „Wenn man fort von zu Hause ist, wird es sehr wichtig zu wissen, dass man eine Heimat hat und dort sein kann, wenn man möchte. Dass man sozusagen den Pass behält.” Das hat Danijela ´ula immer so gespürt und gehalten. So wie sie nach eigenem Bekunden auch schon immer Professorin werden wollte. Englisch und Französisch hat sie studiert, ein Jahr während des Studiums in Paris verbracht. Nun lebt sie mit kurzen Unterbrechungen schon 35 Jahre fern von Slowenien. Aber entfernt hat sie sich dadurch nicht von diesem Land. Fährt sie hin, fühlt sie sich zu Hause wie eh und je.
Heinz Paula hat von Beginn an die Erfahrung gemacht, in Slowenien willkommen zu sein. Das schafft ein Grundvertrauen in die Beziehung zum europäischen Nachbarn. „Wir haben enge und umfangreiche Handelsbeziehungen mit Slowenien, viele Slowenen leben in Deutschland, die meisten erstaunlicherweise in Bayern”, sagt der Augsburger und lacht. Danijela ´ula hat am Aufbau einer engen Städtepartnerschaft zwischen dem baden-württembergischen Bruchsal/Helmsheim und dem slowenischen Gornja Radgona mitgewirkt. Beide Städte haben Weinberge. Das verbindet. Aber nicht allein. „Von der Freiwilligen Feuerwehr über Chöre und Künstler bis zu den Handballern — heute gibt es einen schönen und regelmäßigen Austausch. Solche direkten Kontakte schaffen die besten Verbindungen”, sagt die Slowenin ´ula. Und der Abgeordnete Paula freut sich auf die für den Herbst geplante Reise seiner Parlamentariergruppe nach Slowenien.
Man wird sich wiedersehen. Man hat sich etwas zu sagen und etwas miteinander zu tun. So endet diese Begegnung. Aber eigentlich fängt sie gerade an.
Fläche: 20.273
Quadratkilometer
Einwohner: rund 2 Millionen
Währung: Euro
Hauptstadt: Ljubljana
Amtssprache: Slowenisch (regional Ungarisch,
Italienisch)
Staatsform: Republik
Nationalhymne: Zdravljica
(„Trinkspruch”)
Kfz-Kennzeichen: SLO
Telefonvorwahl: +386
EU-Mitglied seit: 1. Mai 2004
Nationalfeiertag: 25. Juni (Jahrestag der
Proklamation der Eigenstaatlichkeit 1991)
Interessant: Ljubljana ist mit rund 276.000
Einwohnern eine der kleinsten Hauptstädte Europas und wurde
bereits zwei Mal durch Erdbeben zerstört und komplett wieder
aufgebaut.
Fraktion: SPD
Geboren: 24. April 1951 in Burgheim (Bayern)
Wohnort: Augsburg (Bayern)
Ausbildung: Studium für das Lehramt
Beruf: Lehrer
Familie: verheiratet
Stv. Vorsitzender der Deutsch-Slowenischen Parlamentariergruppe
heinz.paula@bundestag.de
www.heinz-paula.de
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Text: Kathrin Gerlof
Erschienen am 11. Mai 2007