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Etwas ist anders als sonst im Europasaal des Bundestages. Die vielen Journalisten kennt man ja, und einige Politikerinnen und Politiker sind auch zu sehen. Aber die großen Lettern vor dem Panoramafenster, die sind sonst nicht da: „Europa neu sehen” steht dort, und genau darum geht es heute hier. „Europa neu sehen” heißt das Dialogforum, zu dem Bundestagspräsident Norbert Lammert und sein Amtskollege vom Europäischen Parlament 115 Schülerinnen und Schüler aus Berliner Europaschulen eingeladen haben, aus Anlass der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007. Sie sind an diesem Dienstag im vergangenen Dezember in den Bundestag gekommen, um mit dem Präsidenten und den Fraktionsvorsitzenden des Europäischen Parlaments ein paar Dinge zu bereden. Und zwar zum Thema Europa.
Da passt es gut, dass die zweistündige Diskussion vom Fernsehsender Phoenix aufgezeichnet wird. Der gleichnamige Vogel aus der griechischen Sagenwelt ist ja bekannt dafür, immer wieder neu „aus der Asche” zu entstehen. „Europa neu sehen” — das heißt neue Ideen entwickeln, Anstöße geben, gemeinsame Wege finden. Die Teilnehmer haben ihre Themen selbst ausgewählt und viele Fragen mitgebracht: Natürlich geht es um die Chancen für die Europäische Verfassung. Geht die europäische Integration voran? Wie bringen wir Ökonomie und Soziales ins Gleichgewicht? Und warum hat Bildung nicht Priorität im EU-Haushalt? Europas Zukunft ist angebrochen.
Andrea Denecke, 19 Jahre
„Gut fände ich es, wenn die neuen Beitrittsländer erst mal wirtschaftlich angepasst würden, bevor weitere Beitrittsverhandlungen stattfinden. Es ist schwierig, alles auf einmal zu machen.”
Marie-Noelle Suffer, 18 Jahre
„Ein großes Problem mit Europa ist, dass zu viel auf die Wirtschaft geachtet und das Soziale vernachlässigt wird. Im Bereich der Bildungspolitik muss zukünftig noch mehr getan werden.”
Marvin Meißner, 19 Jahre
„Ich erhoffe mir für die EU, dass sie vor allem in außenpolitischen Fragen mehr Einigkeit zeigt und dass schneller gehandelt werden kann.”
Christian de Filippo, 18 Jahre
„Die EU muss sich verstärkt für die Bekämpfung der Folgen des Klimawandels einsetzen. Wenn man jetzt nicht etwas dagegen tut, wird es irgendwann zu spät sein, auch für unsere Kinder und Enkelkinder.”
Adrienne Birbaum, 20 Jahre
„Ich glaube, dass es wichtig ist, dass Europa einen noch stärkeren Kern bildet, damit es seine Interessen vor dem Rest der Welt besser vertreten kann.”
Sandra Naake, 18 Jahre
„Die Europäische Union sollte bald klare Aussagen und Entscheidungen in Bezug auf den Beitritt der Türkei treffen.”
Chantal Rekowski, 19 Jahre
„Von der Europäischen Union wünsche ich mir, dass im Bereich der Umweltpolitik in Bezug auf die CO2-Emissionen und die Atomkraft mehr beschlossen wird und sich die Politiker darauf einigen, welche der erneuerbaren Energiequellen besonders gefördert werden sollen.”