Zum geplanten Energiegipfel sagte Glos auf Fragen der FDP, er warne vor zu hohen Erwartungen. Die Risiken der Energiebeschaffung, etwa dass die größten Öl- und Gaslagerstätten sich in den eher unsicheren Gebieten der Welt befinden, müssten in die Planungen mit einbezogen werden. Die Verbraucher würden anhand ihrer nächsten Strom- oder Gasrechnung feststellen, wie stark die Energiepreise gestiegen sind. Das von der Bundesnetzagentur präsentierte Modell eines Netzzugangs als Voraussetzung für funktionierenden Wettbewerb auf dem Gasmarkt bezeichnete Glos als "Fortschritt".
Die Fraktion Die Linke wollte wissen, ob es mit dem Optimismus der Unternehmen vorbei sein könnte, wenn das Wachstum nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer zunächst um 0,7 Prozent, später um 1,2 Prozent zurückgehen werde. Die Abgeordneten erkundigten sich ferner nach einer "flankierenden Wettbewerbspolitik", da zu befürchten sei, dass große Unternehmen ihre steigenden Gewinne dafür verwenden, andere Unternehmen aufzukaufen. Sie empfahlen, den Wettbewerbsaspekt mehr in den Vordergrund zu rücken. Auch Bündnis 90/Die Grünen sahen das Motto "Mehr Wettbewerb wagen" in teilweisem Widerspruch zu tatsächlichen Reformvorhaben, etwa der geplanten Novelle des Telekommunikationsgesetzes. Davon könnte die Deutsche Telekom AG mit ihrem neuen Hochgeschwindigkeitsnetz profitieren, weil dieses nicht unter eine Regulierung fallen würde. Von Seiten der SPD hieß es dazu, dem Referentenentwurf zufolge sollen neue Märkte nicht reguliert werden. Alternative Anbieter dürften aber nicht auf Dauer vom Markt ferngehalten werden.
Nach Auffassung des Ministers haben "die Großen" am ehesten die Möglichkeit, ihren Standort ins Ausland zu verlegen. Deutschland sei nicht in der Lage, sein Steuerniveau auf das eines Niedriglohnlandes zu senken. Glos trat für eine weitere Harmonisierung der Steuerbemessungsgrundlage in der EU ein und betonte, dass Wettbewerb erforderlich sei. Die Europäisierung und Globalisierung könne aber niemand zurück-drehen.
Von den Bündnisgrünen auf Änderungen des Kartellrechts angesprochen, sagte der Minister, derzeit sei keine Gesetzesinitiative geplant. Die SPD warnte davor, jeweils aufgrund von Einzelfällen Gesetze ändern zu wollen. Es sei auch zu bedenken, ob es nicht andere Interpretationen der Beschlüsse von Kartellbehörden und -senaten geben müsse, anstatt das Kartellrecht zu ändern.