Yiiippiii. Wir sind wieder wer! Fußballerisch und - wer hätte es gedacht - kulinarisch! Die fähnchenschwenkende Euphorie nach dem weltmeisterlichen Dritten Platz unserer elf Nationalklinsmänner war ein guter Anfang, ein Appetithäppchen: Deutschland als vierwöchige Riesenparty - das hatte uns keiner zugetraut. Doch das sind olle Kamellen. Damit haben wir die Welt bloß eingestimmt auf das, was noch kommen sollte. Das wahre Zeichen der wiedergewonnenen Reputation Deutschlands im Ausland hat damit nichts zu tun. Es hat kurze Beine, einen dicken Bauch und hatte mit gehörigem Feuer unter dem Hintern zu kämpfen. Nein, es geht hier nicht um Joschka Fischer . . . DAS Zeichen der transkulinarischen Anerkennung ist eine Wildsau. Genauer: die Präsidenten-Wildsau aus Nordvorpommern, dem lukullischen Herzen der Nation.
Um sich und seinen Magen kulinarisch einzustimmen auf die Zusammenkunft mit den G(ourmet)-8-Kollegen, den mehr als acht größten Gourmets der Welt in St. Petersburg, war dem amerikanischen Chefkoch George W. Bush kein Weg zu weit und kein Winkel zu dunkel. Aufgrund des Deutschland vorauseilenden Rufs als Entwicklungsland der Kochkunst, als Land der Bioleks und Inzingers, als Inbegriff für Eisbein, Sauerkraut und Bratkartoffel, hatte sich der Ober-Koch der kulinarischen Großmacht entschieden, sich im verschlafenen Trinwillershagen vorzubereiten. Nur böse Zungen behaupten, das ehemalige DDR-Vorzeigedorf wäre bloß Zwischenstopp zum Verarbeiten des Jetlag gewesen. Der mächtigste Küchenchef der Welt zu Gast bei Gastwirt Olaf Micheel und seiner vorpommischen Sau . . . und was hat der Dabbelju für eine Freude gehabt. Waidmännisch gekonnt schnitt er der Sau ein appetitliches Stück aus der Flanke. Es schien gar so, als kenne sich Bush-Bocuse mit (Wild-) Schweinkram aus . . . allerdings . . . so ganz zufrieden war er offensichtlich nicht - auch wenn er sich alle Mühe gab, dies zu verbergen. Es gelang nur wenige Flugstunden lang. Dann brach es aus ihm heraus - ausgerechnet beim G(ourmet)-8-Gipfel. Von hinten schlich sich Bush an die deutsche Kaltmamsel Angela heran, packte herzhaft zu und sprach - wie Lippenleser herausgefunden haben: "Danke für das Barbecue. Aber beim nächsten Mal gibt es wieder 'nen ordentlichen BigMäc, verstanden!"