Regierung: Kindertagesbetreuung wirkt nicht negativ auf Bindungsfähigkeit
Berlin: (hib/SUK) Ein gut ausgebautes Kinderbetreuungssystem zeigt auch und gerade für Kinder unter drei Jahren positive Wirkungen. Das betont die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/6895) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 16/6723). Verfügbare Forschungsergebnisse ließen darauf schließen, dass auch Kindern, die in den ersten drei Lebensjahren in Kinderbetreuungseinrichtungen oder der Kindertagespflege zusätzliche Förderung erhalten, "die Eltern in der Regel der wichtigste Einflussfaktor bleiben" und "keine länger anhaltenden Belastungen in der Bindungsentwicklung" auftreten. Grundsätzlich entscheide weniger die Form der Betreuung "als vielmehr deren pädagogische Qualität" über die Entwicklung der Bindungsbeziehungen und die Lernfortschritte von Kindern.
In der Antwort heißt es weiter, dass das Aktionsprogramm des Familienministeriums zu "sozialen Frühwarnsystemen" wesentlich auf den Erkenntnissen der Bindungsforschung basiere. In den etwa 20 im Rahmen des Programms geförderten Projekten gehe es vor allem darum, Risiken für Vernachlässigung und Misshandlung zu erkennen und Strategien der Prävention und Intervention zu entwickeln. Hätten Eltern selbst Vernachlässigung oder Beziehungsabbrüche erlebt, "können sie häufig keine angemessenen Bindungsrepräsentationen entwickeln".