TOURISMUS IN ANRAINER-STAATEN LEIDET UNTER KOSOVO-KRIEG
Bonn: (hib) to- Die Auswirkungen der Kosovo-Krise auf den Tourismus in den Anrainerstaaten hat der Tourismusausschuß am Mittwoch vormittag anhand eines Berichts der Bundesregierung erörtert. Die SPD-Fraktion vermißte darin Angaben zu den Auswirkungen auf Albanien und Mazedonien. Hier sei der Tourismus ein "zartes Pflänzchen", das sich wegen des Krieges nicht entwickeln könne. Gerade Mazedonien sei ein Tourismusstandort "erster Güte". Tourismus könnte hier zur Stabilität beitragen, so die Fraktion. Auch Ungarn, Slovenien und Kroatien hätten einen großen Einfluß zu verzeichnen. Viele Urlauber wüßten nicht, daß diese Länder befriedet sind, aus geographischer Unkenntnis heraus würden sie mit der Krisenregion als "unsicher" in einen Topf geworfen. Dies habe zu großen Einbrüchen im Tourismus in diesen Staaten geführt.
Die Unionsfraktion sprach im Zusammenhang mit Kroatien von einem Umsatzeinbruch von 30 Prozent. Kroatien gebe umgerechnet 20 Millionen DM aus, um für den Tourismusstandort zu werben. Dieser Raum werde auch für den Auslandstourismus gebraucht, so die Unionsfraktion. Die Touristenströme würden nun vor allem nach Spanien umgeleitet. Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen wird die gesamte Region als ein Gebiet angesehen, in die man nicht reisen könne. Auch die Umweltschäden als Folge des Krieges seien noch nicht richtig erfaßt worden. Die Bundesregierung stellte fest, der Tourismus hätte in der Region vor der Kosovo-Krise eine dynamische Bedeutung gehabt. Dies sei nun nicht mehr gegeben.