1. Untersuchungsausschuss
WALLMANN: VON SCHWEIZER VERMÖGEN NICHTS GEWUSST
Berlin: (hib/MAR-bn) Er habe vom Vermögen der hessischen CDU in der Schweiz nichts gewusst, erklärte Walter Wallmann am Donnerstagvormittag vor dem Untersuchungsausschuss "Parteispenden".
Wallmann, der von Dezember 1982 bis Juni 1991 Landesvorsitzender der CDU Hessen war, gab an, er und der Landesvorstand seien stets von einer knappen Finanzlage ausgegangen.
Er habe weder Kenntnis gehabt von Geldern bei der Metallbank in Höhe von 22 Millionen DM noch von deren Transfer ins Ausland, der während seiner Amtszeit als Landesvorsitzender stattgefunden habe.
Auch der Treuhandvertrag mit Horst Weyrauch zur Verwaltung der Konten sei ihm nicht bekannt gewesen.
Wallmann räumte ein, sich um die Finanzen allenfalls kursorisch gekümmert zu haben. Er habe volles Vertrauen zu Generalsekretär und Schatzmeister gehabt.
Die ihm als Landesvorsitzender und später als Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Frankfurt bekannt gewordenen Vermächtnisse für die Partei habe er nie in Zweifel gezogen und keine Nachfragen gestellt.
Als ihm die Wahrheit bekannt geworden sei, habe er gedacht, "es zieht mir den Boden unter den Füßen weg". Diejenigen, die dafür Verantwortung trügen, hätten sicher niemandem Schaden zufügen wollen, gab sich Wallmann überzeugt.
Auch Helmut Hehn, stellvertretender Landesgeschäftsführer der CDU Hessen bis März dieses Jahres, verneinte eine Kenntnis "schwarzer" Konten.
Zwar habe er zusammen mit einem weiteren Bevollmächtigten etwa ab Mai 1999 die Verfügung über Konten der hessischen CDU gehabt, niemand habe aber jemals mit ihm über Schweizer Konten und Vermächtnisse gesprochen.