KEIN RÜCKZUG AUS DER UNMITTELBAREN FORSCHUNGSFÖRDERUNG (ANTWORT)
Berlin: (hib/MAR-bf) Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, sich aus der unmittelbaren Förderung von Forschungseinrichtungen gemeinsam mit den Ländern zurückzuziehen und sich nur als finanzieller Förderer von Unternehmen zu betätigen.
Dies geht aus der Antwort der Regierung ( 14/3470) auf eine Kleine Anfrage der PDS ( 14/3336) hervor. Einvernehmen herrsche aber mit allen an dem Prozess der Neuordnung Beteiligten, dass die Eigenverantwortung der Forschungseinrichtungen gestärkt werden soll.
Weiter erklärt die Regierung, sie habe auch nicht die Absicht, Kapazitäten der Grundlagenforschung einzuschränken.
Die Fraktion hatte kritisiert, die Umstrukturierung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) erscheine als ein Systemwandel in der Forschungsförderung, weg von einer differenzierten Förderung der Grundlagenforschung hin zu einer programmorientierten Förderung.
Auf diese Weise schmelze die Regierung die Grundfinanzierung von Forschungseinrichtungen ab. Zukunftsforschung und interdisziplinäre Ansätze blieben auf der Strecke.
Die Unterscheidung zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung entspricht nach Auffassung der Regierung nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Forschungs- und Wissenschaftssystem.
Vielfach seien Ergebnisse aus dem Grundlagenbereich unmittelbar anwendungsrelevant und ebenso stellten sich aus der Anwendung interessante Grundlagenfragen.
Gerade im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik komme es zu einer immer stärkeren Rückkoppelung zwischen anwendungs- und produktorientierter Forschung und Entwicklung sowie strategisch orientierter längerfristiger Grundlagenforschung.
Wie die Regierung weiter feststellt, ignoriert eine Überbetonung der Stärkung der Grundlagenforschung im klassischen Sinne die Innovationsdynamik auf diesem Gebiet und den Abbau bisher gültiger Grenzen zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und produktorientierter Forschung.
Diesen neuen Anforderungen müsse auch das System der außeruniversitären Forschung gerecht werden.