Waldökosysteme geben weiterhin Anlass zur Sorge
Berlin: (hib/MAR) Der Zustand vieler Waldökosysteme in Deutschland gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Dies ist eines der Ergebnisse des forstlichen Umweltmonitorings, welche die Bundesregierung in ihrem jetzt als Unterrichtung vorgelegten Waldzustandsbericht 2001 ( 14/7946)vom 18. Dezember vorstellt. Weiter heißt es, das Ausmaß deutlicher Schäden an den Baumkronen habe sich zwar stabilisiert, sei aber immer noch zu hoch. Außerdem würden die durch Luftverunreinigungen verursachten tief greifenden Veränderungen in vielen Waldböden und die damit einhergehenden langfristigen Folgeerscheinungen immer deutlicher. Der Unterrichtung zufolge reichen die bisherigen Erfolge der Luftreinhaltung nicht aus. Insbesondere müssten die Stickstoffeinträge aus Landwirtschaft und Verkehr noch weiter gesenkt werden.
Nach Regierungsangaben liegt der Anteil deutlicher Schäden im Durchschnitt aller Baumarten bei 22 Prozent. In die Warnstufe fielen 42 Prozent der Waldfläche, 36 Prozent seien ohne Schäden. Bei den Baumarten werden jedoch unterschiedliche Entwicklungen festgestellt. Demzufolge sind die am stärksten betroffenen Arten die Buche mit 32 Prozent deutlicher Schäden und die Eiche mit 33 Prozent. Während bei der Buche damit über die letzten Jahre ein leichter Schadensanstieg festzustellen sei, ergebe sich bei der Eiche eine "erhebliche Entspannung", heißt es. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass das Schadniveau bei der Buche inzwischen mehr als doppelt so hoch ist wie zu Beginn der Waldschadenserhebung (1984: 13 Prozent) und bei der Eiche mehr als dreimal so hoch (1984: 9 Prozent). Die am wenigsten beeinträchtigte Baumart ist laut Unterrichtung die Kiefer mit 14 Prozent deutlicher Schäden, wobei sich das Schadniveau hier gegenüber 1991 (33 Prozent) mehr als halbiert habe. Auch bei der Fichte liege der Anteil deutlicher Schäden mit 26 Prozent deutlich unter dem Höchstwert von 1985 mit 33 Prozent.
Der Verlust von Nadeln oder Blättern ist nach den Worten der Regierung aber nur ein Merkmal für den Gesundheitszustand der Waldökosysteme. So verweist sie darauf, dass aufgrund der über Jahre angesammelten Luftverunreinigungen im Ergebnis die Filterfunktion der Waldböden gegenüber Schadstoffen vielerorts beeinträchtigt sei. Nach wie vor halte sie daher eine konsequente Luftreinhaltepolitik für "dringend geboten". Zentrales Anliegen der Forstpolitik von Bund und Ländern sei es, die Waldökosysteme mit ihren Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen und ihrer biologischen Vielfalt zu erhalten.