Deutschland im westeuropäischen E-Commerce Marktführer
Berlin: (hib/VOM) Deutschland ist im elektronischen Geschäftsverkehr (E-Commerce) in Westeuropa Marktführer vor Großbritannien und Frankreich und wird nach Darstellung der Bundesregierung seine führende Position auch in Zukunft behalten. Dies geht aus dem Fortschrittsbericht zum Aktionsprogramm "Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts" ( 14/8456) hervor, den die Regierung jetzt dem Bundestag zugeleitet hat. Der deutsche E-Commerce-Umsatz habe im vergangenen Jahr 19,1 Milliarden US-Dollar betragen. Je größer die Unternehmen seien, desto stärker werde das Internet für geschäftliche Zwecke eingesetzt. Bereits 62 Prozent der deutschen Unternehmen verfügten über eine Marketing-Website, 20 Prozent ermöglichten ihren Kunden die Online-Bestellung über das Internet. Die zunächst zögerlichen deutschen Internetnutzer hätten beim Online-Einkauf deutlich aufgeholt. Bücher, CDs, Elektronikgeräte und Bekleidung seien die am häufigsten über das Internet gekauften oder bestellten Produkte. 2001 hätten nach Schätzungen rund ein Viertel der deutschen Internetnutzer über dieses Medium Waren gekauft.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, waren im Herbst 2001 alle deutschen Schulen an das Internet angeschlossen. 1998 seien es erst 15 Prozent gewesen. Die Zahl der Schüler pro Computer habe im Vergleich zu 1998 halbiert werden können. Dennoch bleibe noch einiges zu tun, um das von der EU-Kommission gesetzte Ziel von 5 bis 15 Schülern pro Multimedia-PC im Jahr 2004 zu erreichen. Das Ziel der Regierung, den Anteil der Internetabonnenten an der Gesamtbevölkerung auf 40 Prozent bis 2005 zu steigern, habe bereits erreicht werden können. Im Dezember 2001 hätten 30,8 Millionen Menschen (48 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren) in Deutschland das Internet genutzt. Es sei notwendig, vor allem bei bisher eher zögerlichen Bevölkerungsteilen materielle und emotionale Barrieren abzubauen und sie vom Nutzen eines aktiven Umgangs mit dem Internet und den neuen Medien zu überzeugen. Eine "digitale Spaltung" der Gesellschaft zu verhindern, sei ein vorrangiges Ziel des Aktionsprogramms.
Mit zahlreichen Aktionen habe die Regierung im Zuge ihrer Initiative "Internet für alle" Menschen angesprochen, die bislang keinen oder nur wenig Kontakt zum Internet hatten. Sie verweist auf die Aktion "Kids an die Maus", die sich an Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mit keiner oder nur geringer Interneterfahrung richte. Dazu sei das Kindermagazin "Findulin" an Schulen in ganz Deutschland verteilt worden. Die Aktion "Mission Internet" richte sich an die Bevölkerung in ländlichen Regionen. In rund 60 ländlichen Kirchengemeinden hätten Internet-Tage stattgefunden. Das gestiegene Interesse von Frauen an einer informationstechnischen Ausbildung spiegelt sich nach Darstellung der Regierung noch nicht dauerhaft in einem höheren Frauenanteil in Ausbildung und Studium wieder. Der relative Frauenanteil bei den Ausbildungsstellen in Informationstechnologie- und Medienberufen liege unverändert bei etwa 25 Prozent. Bei Studienanfängern in Informatikstudiengängen habe er im Jahr 2000 bei 17,2 Prozent im Vergleich zu 16,4 Prozent 1998 gelegen.