Regierung: Instrumente zur Förderung von Kleinprojekten "äußerst fruchtbar"
Berlin: (hib/OHO) Die Bundesregierung zeigt sich in ihrer Antwort ( 15/868) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/827) zufrieden mit der Arbeit der seit August 2001 arbeitenden Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF). Insbesondere Instrumente zur Förderung von Kleinprojekten mit einem Förderetat von maximal 25 000 Euro erwiesen sich als "äußerst fruchtbar". So würden durch Tagungen, Workshops und Publikationen nicht nur "zeitnah" und "effizient" Ergebnisse erzielt, sondern zudem eine größere Öffentlichkeit erreicht.
Der Stiftung sei es gelungen, eine Vielzahl von Forschungsprojekten unterschiedlicher Fachdisziplinen zu fördern. Dabei habe die Stiftung bewusst eine Schwerpunktsetzung vermieden, um so ein breites Spektrum, das "von den Naturwissenschaften bis hin zum Völkerrecht reicht", abzudecken. Es seien seit August 2001 20 größere Vorhaben ins Leben gerufen worden, in denen die DSF mit renommierten Instituten oder Stiftungen der Friedens- und Konfliktforschung zusammenarbeitet. Ergebnisse beendeter Fördermaßnahmen würden bereits außerhalb der Wissenschaft umgesetzt. In dem Workshop "The Kaliningrad-Challenge" sei darüber beraten worden, mit welchen Maßnahmen einer möglichen Zuspitzung in der Enklave "Kaliningrad" (Königsberg) vorgebeugt werden kann. Ein in Dubrovnik stattfindendes Projekt habe nach Wegen zu einer Annäherung der vor Ort nach mehreren Kriegsjahren verfeindeten Kirchen gesucht. Hohe Resonanz in der Öffentlichkeit hätten die Workshops zum Thema "Brandherd Persischer Golf" gefunden, in denen zahlreiche Aspekte rund um die derzeitige Krisenregion diskutiert wurden. Teilergebisse der zu den größeren Forschungsvorhaben zählenden völkerrechtlichen Forschungsvorhaben fließen nach Angaben der Bundesregierung in laufende Expertengespräche und Konsultationsgruppen, zum Beispiel im Auswärtigen Amt, ein.
Struktur- und Nachwuchsförderungsprogramme hätten darüber hinaus zu einer Trendumkehr auf dem Gebiet der Friedensforschung an den Hochschulen geführt. Ein Indiz dafür sei die Tatsache, dass in Deutschland nun erstmalig ein Studienabschluss in Friedens- und Konfliktforschung erworben werden könne. An den Universitäten Tübingen und Hagen würden nun Masterstudiengänge angeboten. Ferner sei ein postgradualer Masterstudiengang "Friedensforschung und Sicherheitspolitik" ins Leben gerufen worden. Die neuen Studiengänge füllten - so zeige die steigende Nachfrage - eine "Lücke" in der Friedensforschung.
Die DSF steht laut Bundesregierung mit zahlreichen Institutionen im Informations- und Schriftenaustausch. Daneben gebe es noch Kontakte über Gutachtertätigkeiten für Projektanträge und direkte Arbeitskontakte. Eine enge Kooperation werde mit der Arbeitsstelle Friedensforschung in Bonn aufgebaut.