FDP bewertet ökologische Anbaumethoden kritisch
Berlin: (hib/VOM) Die ökologischen Anbaumethoden müssen nach Auffassung der FDP-Fraktion kritisch beurteilt werden. Dies lasse sich speziell am Kartoffelanbau aufzeigen, heißt es in einer Kleine Anfrage ( 15/1030). Die Kraut- und Knollenfäule, verursacht durch den Pilz Phytophthora infestans, könne beim frühen und starken Befall große Ertrags-, Qualitäts- und Lagerverluste bei Kartoffeln nach sich ziehen. Da beim Ökolandbau auf herkömmliche Pflanzenschutzmittel verzichtet werden müsse, würden "natürliche" Mittel eingesetzt. Dabei handele es sich um unterschiedliche Kupferverbindungen, so die Abgeordneten. Die mehrjährige Anwendung solcher Kupfer-Kontaktfungizide führe auf vielen Böden zu einer problematischen Anreicherung des "praktisch nicht abbaubaren Schwermetalls Kupfer".
Die Bundesregierung soll sagen, welche vergleichenden Untersuchungen es über die von Bioanbauverbänden produzierten Kartoffeln gibt, wie groß die Ertragsausfälle aufgrund von Infektionen durch Phytophthora infestans waren, welche chemischen Dünge- und Spritzmittel derzeit für den deutschen Biokartoffelanbau zugelassen sind und ob sich Kupfer im Boden anreichert. Die Fraktion fragt ferner, wie lange die verunreinigten Böden belastet sein werden, welche Wirkung Kupfer-Kontaktfungizide auf die Bodenorganismen haben und welche Substanzen darüber hinaus eingesetzt werden, um die Kraut- und Knollenfäule bei Biokartoffeln zu bekämpfen.