Im Jahr 2002 waren rund 314 000 Personen beruflich strahlenexponiert
Berlin: (hib/RAB) Im Jahr 2002 waren rund 314 000 Personen aufgrund ihres Berufes einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt. Dies geht aus einem Bericht der Regierung ( 15/1660) über die Umweltradioaktivität und die Strahlenbelastung im vergangenen Jahr hervor. Besonders betroffen waren Personen im Flugverkehr sowie Mitarbeiter der Industrie und kerntechnischer Anlagen. Während das Flugpersonal der Höhenstrahlung ausgesetzt ist, wirken sich an anderen Arbeitsplätzen in der Regel Radonfolgeprodukte aus. Laut Bericht wird der größte Beitrag durch die Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlen in der Medizin, insbesondere durch die Röntgendiagnostik, verursacht. Der Beitrag der kerntechnischer Anlagen habe sich im vergangenen Jahr auf deutlich unter ein Prozent der zivilisatorischen Strahlenexposition belaufen. Auch sei der Anteil der von Kernwaffen verursachten Strahlung weiter rückläufig. Seit 1981 wurden keine Kernwaffenversuche mehr in der Atmosphäre vorgenommen, so die Regierung. Zum Unfall im Atomkraftwerk von Tschernobyl im Jahre 1986 heißt es, in Lebensmitteln aus Waldgebieten
fänden sich vereinzelt noch stark erhöhte Cäsium-137-Werte. Zur UV-Belastung schreibt die Regierung, diese sei aufgrund des heutigen Freizeitverhaltens in der Sonne und des zunehmend in Mode kommenden "Wellness"-Bereichs mit Solariennutzung kontinuierlich angestiegen. Dies habe zu einer besorgniserregenden Zunahme von Hautkrebs geführt. Kontinuierliche Messungen der täglichen UV-Strahlung hätten ergeben, dass diese insgesamt in den vergangenen Jahren leicht angestiegen sei.
Die Regierung erklärt, die effektive Dosis der natürlichen Strahlenexposition betrage im Mittel rund 1,2 Millisivert (mSv) pro Jahr. Neben der direkten kosmischen Komponente von 0,3 mSv und der direkten terrestrischen Komponente von 0,4 mSv trage die Aufnahme natürlicher radioaktiver Stoffe mit der Nahrung 0,3 mSv zur Strahlenexposition bei. Radon- und Thoronzerfallsprodukte lieferten über Inhalation den Hauptbeitrag zum zivilisatorisch erhöhten Teil der natürlichen Strahlenexposition mit einer durchschnittlichen effektiven Dosis von etwas 0,9 mSv pro Jahr.