Entwicklung des "virtuellen Arbeitsmarktes" kostet 77 Millionen Euro
Berlin: (hib/VOM) Für die Entwicklung des "virtuellen Arbeitsmarktes" (VAM) der Bundesanstalt für Arbeit fallen Kosten in Höhe von 77 Millionen Euro an. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung ( 15/2111) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/2024) hervor. Nach Darstellung der Fraktion wird das bisherige Internet-Angebot der Bundesanstalt durch ein zentrales Portal für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und alle weiteren Arbeitsmarktbeteiligten abgelöst. Ziel der zentralen Plattform sei es, mit neuen Internet-Technologien den Arbeitsmarkt transparent zu machen, Arbeitslosigkeit zu vermeiden, die Vermittlung in Arbeit zu beschleunigen und zur kürzeren Dauer von Arbeitslosigkeit beizutragen.
Von den 77 Millionen Euro entfielen rund 29 Millionen Euro auf das neue Online-Dienstleistungsangebot, so die Bundesregierung, und rund 48 Millionen Euro auf die Neuentwicklung der informationstechnologischen Verfahren für rund 35.000 Mitarbeiter in den Arbeitsämtern. Für die Dachkampagne zur Reform der Bundesanstalt seien im Jahre 2004 25 Millionen Euro eingeplant. Mit dem größeren Teil soll für den VAM und die Service-Center geworben werden. Seit dem 1. April bis voraussichtlich Ende 2004 seien durchschnittlich 50 Bedienstete der Bundesanstalt sowie 150 Mitarbeiter des Generalunternehmens Accenture GmbH mit dem Aufbau des VAM beschäftigt. Vorgesehen sei, ihn in vier Stufen einzuführen. Mit der am 1. Dezember begonnenen ersten Stufe habe der VAM den derzeitigen Online-Auftritt der Bundesanstalt unter www.arbeitsamt.de abgelöst. Kernelement sei die Selbsteingabe und Selbstverwaltung von Stellen- und Bewerberangeboten. Im Mai 2004 würden mit der zweiten Stufe die bisherigen internen IT-Fachverfahren neu ausgerichtet. Im August 2004 werde ein Service-Center für Vermittlung und Beratung dazu beitragen, Kundenanliegen noch schneller bearbeiten zu können. Mit der letzten Stufe im Dezember 2004 werde durch weitere kundenorientierte Funktionen der VAM fertiggestellt. Ziel sei es, dass die Mitarbeiter der Bundesanstalt, überwiegend Arbeitsvermittler und -berater, ihre Fachkompetenz und Praxiserfahrung einbringen.
Den Kostenaufwand für den technischen Betrieb und die Wartung des VAM beziffert die Regierung auf 17,7 Millionen Euro bis Ende Februar 2008. Seit dem 1. Dezember gebe es eine Hotline für funktionale und technische Fragen zum VAM. Sie werde am 1. August 2004 durch das Service-Center "Vermittlung und Beratung des VAM" abgelöst. Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb des gesamten Service-Centers, zu dem unter anderem auch die Hotline gehören, seien für die Zeit bis Ende Februar 2008 mit 19,9 Millionen Euro angesetzt. Die Bundesanstalt erwartet, so die Regierung, dass durch den VAM die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit um eine Woche verkürzt werden kann. Ziel sei es, den Zugang zu Stellenangeboten deutlich auszubauen.