"Ungewissheit ist den Prognosen über die Rentenversicherung immanent"
Berlin: (hib/RAB) Eine Ungewissheit ist den Prognosen über die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung immanent. Die Situation der Altersversicherung hängt unter anderem von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, heißt es in der Antwort der Regierung ( 15/2142) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 15/1972). So mussten frühere Prognosen aufgrund einer schwächer als angenommenen Entwicklung der für die Rentenfinanzen maßgeblichen gesamtwirtschaftlichen Eckwerte revidiert werden. Ausschlaggebend sei auch, wie sich die Lebenserwartung der 65-Jährigen im Zeitverlauf erhöht. Den Angaben zufolge hat sich die Lebenserwartung seit 1960 um rund drei Jahre bei Männern und rund vier Jahre bei Frauen erhöht. Bis zum Jahre 2030 werde ein weiterer Zuwachs der Lebenserwartung um 2,6 Jahre bei Männern und 3,1 Jahre bei Frauen angenommen. Für die Entwicklung der Rentenfinanzen wichtig sei auch das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern, heißt es in der Antwort weiter. Ein geeigneter Maßstab sei der so genannte Eckrentnerquotient, der das Verhältnis von Eckrentnern zu Beitragszahlern abbildet. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger beläuft sich dieser Quotient für das Jahr 2000 auf 38 Prozent und für das Jahr 2030 auf 52,4 Prozent. Demnach komme im Jahre 2030 auf zwei Beitragszahler ein Rentner mit Standardrente. Zu den von den Rentenversicherungsträgern versandten Informationen über die Höhe der Altersversorgung heißt es, diese würden auf der Grundlage geltenden Rechts erstellt. So werde für das Jahr 2004 bei dem Rechtsstand von 2002 ein Beitragssatz von 20,3 statt 19,5 Prozent errechnet. Der Hauptgrund hierfür sei die schwächere Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Eckwerte. Im Oktober vergangenen Jahres sei eine Anhebung der Bruttolohn- und Gehaltssumme für das laufende Jahr von 2,4 Prozent und für das kommende Jahr von 3,6 Prozent angenommen worden. Nun werde für dieses Jahr eine Stagnation und für 2004 ein Zuwachs von 1,5 Prozent angenommen. Durch diese ungünstige Entwicklung der Bruttolohnsumme ergäben sich Einnahmeausfälle von fast 10 Milliarden Euro, denen Mehreinnahmen bei den Beiträgen der Bundesanstalt für Arbeit von rund 1 Milliarde Euro gegenüberstünden, so die Regierung. Im Moment sei die Entwicklung ungünstiger als es selbst in der ungünstigsten Variante des letztjährigen Rentenversicherungsberichts angenommen wurde.