Kooperation zwischen Auswärtigem Amt und der Wissenschaft beurteilen
Berlin: (hib/VOM) Die organisatorische Kooperation zwischen dem Auswärtigem Amt und den Wissenschaftsorganisationen nach dem Schweizer Modell "SHARE" interessiert die FDP-Fraktion in einer Kleinen Anfrage ( 15/2223). Während Deutschland die Förderung von Wissenschaft und den wissenschaftlichen Austausch an ihren diplomatischen Auslandsvertretungen mit Kultur- und Wissenschaftsattachés sowie über den Deutschen Akademischen Austauschdienst, Goethe-Institute und Vertretungen der Forschungsorganisationen betreibe, gehe die Schweiz mit dem "Swiss House for Advanced Research and Education (SHARE)" einen anderen Weg., so die Fraktion. SHARE sei eine Kombination aus konsularischer Vertretung und Wissenschaftsmarketing, ein Gemeinschaftsprojekt des schweizerischen Außenministeriums und der Swiss Science Agency. SHARE unterhalte Vertretungen dort, wo eine hohe Dichte von Wissenschaftlern anzutreffen sei. Die Privatwirtschaft sei durch Sponsoring und Projektmittel involviert, was zum Budget von SHARE erheblich beitrage.
Die Regierung soll mitteilen, ob ihr SHARE bekannt ist und wie sie deren Arbeit beurteilt. Die FDP will wissen, wo die Regierung Hindernisse oder Mängel einer solchen Organisationsform sieht und ob sie es für möglich hält, in einem Wissenschafts-Center wie SHARE auch eine konsularische Service-Stelle für Wissenschaftler einzurichten. Gefragt wird überdies, weshalb in Washington keine Vertretung aller großen deutschen Forschungsorganisationen gegründet wurde, sondern lediglich die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein Büro eröffnet hat. Ob weitere deutsche Forschungsorganisationen Auslandsvertretungen gründen wollen, möchten die Parlamentarier ebenso erfahren. Darüber hinaus fragt die FDP, wo die Regierung Defizite beim Wissenschaftsmarketing für den Standort Deutschland sieht.