Regierung warnt vor künftigem Fachkräftedefizit in Deutschland
Berlin: (hib/BES) Rund 180.000 Betriebe mit mehr als zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bilden zurzeit nicht aus. Etwa 70. 000 Ausbildungsbetriebe erfüllen darüber hinaus die Ausbildungsquote von sieben Prozent nicht. Diese Betriebe wären bei Auslösung der Ausbildungsplatzumlage abgabepflichtig. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/2934) auf eine Kleine Anfrage ( 15/2893) der CDU/CSU-Fraktion und beruft sich dabei auf Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Diese Werte stellten jedoch nur eine grob geschätzte Größenordnung dar, da die Beschäftigtenstatistik keine Arbeitgeber erfasse, sondern Betriebe, wobei einem Arbeitgeber mehrere Betriebe zugeordnet werden können. Auf die Angaben des BIBB stützen sich auch die Angaben der Regierung zum erwarteten Fachkräftemangel in Deutschland. So sei bis zum Jahre 2015 mit einem Defizit von 2,9 Millionen Kräften in den alten Ländern und 740.000 Fachkräften in den neuen Ländern allein in der Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen zu rechnen. Es sei daher im eigenen Interesse der deutschen Wirtschaft, das ganze vorhandene Potenzial künftiger Fachkräfte bereits heute durch Ausbildung auszuschöpfen, heißt es. Durch die geplante Ausbildungsplatzabgabe solle die Wirtschaft Anreize bekommen, die erforderliche Anzahl betrieblicher Ausbildungsplätze anzubieten.
Über das erwartete Volumen der Ausbildungsplatzumlage macht die Regierung in ihrer Antwort keine Angaben und begründet es damit, dass dies von variablen Größen abhängig sei. Aus ähnlichen Gründen sei auch die finanzielle Mehrbelastung der Kommunen gegenwärtig nicht zu beziffern. Keine Daten liegen nach Regierungsangaben ebenso zu den durchschnittlichen Nettokosten pro Ausbildungsplatz am 30. September 2003 vor.