Keine Angaben zur Größe kontaminierter Flächen in Deutschland
Berlin: (hib/SAS) Die Bundesregierung kann eigenen Worten zufolge keine Aussagen zur Größe kontaminierter Flächen in Deutschland machen, sondern nur über die Anzahl der Altlasten und Altlastenverdachtsflächen. Wie sie in ihrer Antwort ( 15/3905) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 15/3743) ausführt, beläuft sich die Zahl der Altlasten insgesamt auf 10.595 Flächen, die der Verdachtsflächen liegt bei 232.558. Dabei wiesen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit rund 18 Prozent, Sachsen mit rund 15 Prozent und Bayern mit etwa 13,7 Prozent die meiste Anzahl an Altlasten auf. Auch bei der Ziffer der Altlastverdachtsflächen liege Nordrhein-Westfalen mit 18,4 Prozent an der Spitze, gefolgt von Niedersachsen mit 17,2 Prozent sowie Sachsen mit rund 13 Prozent. Da die Zuständigkeit für die Erfassung von Altlasten bei den Bundesländern liegt, beruft sich die Regierung auf die statistischen Daten des Altlastenausschusses der Bund-/Länderarbeitsgemeinschaft Boden. Bei der Sanierung von Altlasten werden am häufigsten Dekontaminationsverfahren angewandt, heißt es in der Antwort. Dabei werde der verunreinigte Boden ausgehoben und anschließend gereinigt, verwertet oder entsorgt. Angaben des Sachverständigenrates für Umweltfragen zufolge würden etwa 30 Prozent der kontaminierten Böden aus Altlasten in Bodenreinigungsanlagen behandelt und etwa 70 Prozent unbehandelt auf Deponien abgelagert.
Die Ursachen für Altablagerung sieht die Bundesregierung vor allem darin, dass die Abfallkörper nicht genügend gegen die Umwelt abgedichtet würden. Am häufigsten seien in unverunreinigten Böden Schadstoffe wie etwa halogenierte Kohlenwasserstoffe, Mineralölkohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle zu finden.