Nach Sanierung der Museumsinsel vier Millionen Besucher jährlich erwartet
Berlin: (hib/BES) "Diese Insel muss fertig werden", und zwar "im überschaubaren Zeitraum" , hat der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus Dieter Lehmann, am Mittwochnachmittag im Ausschuss für Kultur und Medien festgestellt. Er berichtete dem Gremium über den Stand der Sanierungsarbeiten auf der Museumsinsel in Berlin, die seit 2000 zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Die Hauptaspekte der anstehenden Arbeiten seien die Nutzung des Komplexes als Museen mit modernen Anforderungen an die Erschließung, Belichtung, Klimatisierung und Sicherheit. Auch die Infrastruktur, die derzeit mangelhaft sei, müsse verbessert werden, damit das weltberühmte Ensemble mit ausländischen Kulturzentren wie Paris oder New York konkurrieren könne, zumal die Museumsinsel schon jetzt eine Million Besucher jährlich empfängt. Nach der Sanierung aller fünf Museen auf der Insel würden vier Millionen Besucher pro Jahr erwartet. Dabei soll, so Lehmann, die historische Substanz nach Möglichkeit erhalten bleiben. Es werde aber keine 1:1-Kopien geben. Vor allem das Neue Museum - eine Kriegsruine - werde nicht im Stil eine "Kriegsruinenromantik" hergestellt werden. Das Gebäude des Bodemuseums wird, berichtete der Präsident weiter, im kommenden Jahr übergeben und 2006 mit Skulpturen und Gemälden eingerichtet.
Lehmann äußerte sich auch zu den Vorwürfen des Bundesrechnungshofes, der in seinem Jahresbericht kritisierte, dass die Sanierungskosten durch Ergänzungsbauten unnötig um rund 130 Millionen Euro in die Höhe getrieben werden. Dies stimme nicht. Die Zahl sei "nicht unterlegt". So habe die Sanierung der Alten Nationalgalerie, die in ihrer neuen Erscheinung "den Nerv der Zeit" getroffen habe und ein großer Publikumserfolg sei, keinen Cent mehr gekostet als vorgesehen. Und dies, obwohl die Wiederherstellung von historischen Gebäude immer auch Gefahren berge. Die Entscheidung über die Ergänzungsbauten sei dagegen noch nicht gefallen. Zurzeit werde in Abstimmung mit dem Finanzministerium eine Kostenberechnung für drei Varianten erarbeitet. Was die Museumsinsel auf jeden Fall brauche, sei das geplante Eingangsgebäude, "sonst wird die Insel kollabieren", befürchtete Lehmann in seinen Ausführungen. Doch dies, ähnlich wie andere Ergänzungen, könne - so eine Vereinbarung mit dem Finanzministerium - erst nach der Sanierung der historischen Gebäude in Angriff genommen werden: voraussichtlich nach 2010.