hib-Meldung
301/2004
Datum: 06.12.2004
heute im Bundestag - 06.12.2004
Beziehungen zu Lateinamerika intensivieren
15/4388) vorgelegt. Darin heißt es, die
Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika sowie der
Karibik seien traditionell von Vertrautheit und wechselseitiger
Sympathie geprägt. In jüngster Vergangenheit habe die
Bundesregierung ihr politisches, personelles und finanzielles
Engagement allerdings erheblich zurückgeführt. Auch habe
sie mit ihrer "ungeschickten Kampagne" in ihrem Streben nach einem
ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat lateinamerikanische
Partner vor den Kopf gestoßen. Ferner sei der Anteil
Lateinamerikas an der weltweiten deutschen
Entwicklungszusammenarbeit seit 1998 rückläufig.
Goethe-Institute würden geschlossen oder auf ein Minimum
beschnitten, die Mittel für die Auswärtige Kultur- und
Bildungspolitik reduziert und die Attraktivität des deutschen
Auslandsschulwesens gehe verloren. Schließlich nehme auch die
Bedeutung der Lateinamerika-Wissenschaft an deutschen
Universitäten seit der Wiedervereinigung ab. Die Regierung
wird nun aufgefordert, der strategischen Partnerschaft mit
Lateinamerika und der Karibik in der deutschen Außenpolitik
einen hohen Stellenwert zu geben, vor allem den Anti-Drogen-Kampf
und den Kampf gegen den transnationalen Tourismus zu
verstärken und das Bemühen Kolumbiens, sich gegen
terroristische Organisationen zu wehren, stärker zu
unterstützen. Langfristig sei das Ziel einer transatlantischen
Freihandelszone zwischen Europa, Nordamerika und Lateinamerika
anzustreben. Auch müsse sich die Regierung dafür stark
machen, dass die Industrieländer Marktbarrieren und
Exportsubventionen abbauen. Die Schwerpunkte der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit seien zu korrigieren. Für die
Kooperation mit den Schwellenländern Lateinamerikas bedeute
dies, dass diese hin zu einer modernen Unterstützung und
Beratung bei Strukturproblemen in Staat und Gesellschaft, im
Rechtssystem, im sozialen Sicherungssystem und im Finanzsektor
geführt werden. Die Kooperation mit den weniger entwickelten
Ländern sei auf eine effiziente Armutsbekämpfung und die
Verbesserung unverzichtbarer sozialer Dienstleistungen
auszurichten. Schließlich solle sich die Regierung dafür
einsetzen, dass das spanischsprachige Fernsehprogramm der Deutschen
Welle fortgesetzt und das spanische Radioprogramm wieder
aufgenommen wird.
Berlin: (hib/VOM) Um den Beziehungen zu Lateinamerika "Bedeutung
und Zukunft" zu geben, hat die CDU/CSU-Fraktion einen Antrag (
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2004/2004_301/07