hib-Meldung
171/2007
Datum: 20.06.2007
heute im Bundestag - 20.06.2007
50 Prozent der Arbeitszeit für die unmittelbare Pflege
16/672) wird eine Entbürokratisierung der
stationären Pflege gefordert. Dieser Forderung schlossen sich
im Hinblick auf Prüfungen der Einrichtungen etwa die
Spitzenverbände der Pflegekassen und der Deutsche
Caritasverband an. Die Altenpflegereferentin der Caritas, Elisabeth
Fix, betonte, der Medizinische Dienst der Krankenkassen und die
Heimaufsichten prüften denselben Sachverhalt oftmals innerhalb
weniger Wochen mit unterschiedlichen Ergebnissen. Sie schlug vor,
die Zuständigkeiten für bestimmte Prüfbereiche klar
zu trennen. Das befürworten auch die Spitzenverbände der
Pflegekassen. So sollte die Heimaufsicht eine so genannte
Basisprüfung vornehmen, ob die Pflege und Betreuung in einem
Heim fachgerecht erfolge. Aufgrund dessen solle der Medizinische
Dienst dann Prozess- und Ergebnisqualität der Pflege
prüfen. Dies könne den Aufwand in den Einrichtungen
verringern und zu einer kompetenteren Auskunft führen,
unterstreichen die Spitzenverbände in einer Stellungnahme. Der
Bereichsleiter Gesundheitspolitik bei der
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Herbert Weisbrod-Frey, stellte
einen unzureichenden Personalschlüssel in den
Pflegeeinrichtungen als Kernproblem dar. Die Zunahme der Belastung
der Pflegekräfte sei die Hauptursache für schlechte
Pflege, unterstrich Weisbrod-Frey. Die Pflegedokumentation wurde
von den Experten in der Anhörung zwar von allen als
unverzichtbar bezeichnet. Über Art und Umfang möglicher
Änderungen bestand jedoch kein Einvernehmen. Während der
Vorstandsvorsitzende der Unternehmensgruppe Johannes
Seniorendienste, Wilfried Voigt, hervorhob, dass an diesem Punkt
"einiges zu straffen" sei, betonte Harald Kesselheim für die
Spitzenverbände der Pflegekassen, Pflegeanamnese, -planung und
-durchführung müssten dokumentiert werden. Der
Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der
Spitzenverbände der Krankenkassen, Peter Pick, forderte, die
Prüfberichte müssten den Betroffenen zugänglich
gemacht werden. Dies würde die Transparenz erhöhen und
einen Qualitätswettbewerb eröffnen.
Berlin: (hib/MPI) Nach Darstellung des Verbandes Deutscher Alten-
und Behindertenhilfe können Fachkräfte in Pflegeheimen
nur rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die
unmittelbare Pflege verwenden. Die andere Hälfte gehe für
Pflegedokumentation, Qualitätsprüfungen, Gespräche
mit Angehörigen und Ähnliches drauf, sagte der
Bundesgeschäftsführer des Verbandes, Michael Schulz, am
Mittwoch in einer Anhörung des Gesundheitsausschusses zur
Reform der stationären Pflege. Zwar betonten alle Experten in
der Runde, dass es Ziel einer Reform sein müsse,
möglichst viel Zeit für die Betreuung von Heimbewohnern
zu haben. Wie dies zu erreichen ist, war in der Anhörung
jedoch strittig. In dem der Anhörung zugrunde liegenden Antrag
der FDP-Fraktion (
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_171/02