Margot von Renesse (SPD) übernimmt Vorsitz der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin"
Die vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" hat sich am 15. Mai 2000 im Reichstagsgebäude in Berlin konstituiert. Vorsitzende der Kommission wurde die SPD-Bundestagsabgeordnete Margot von Renesse, stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU/CSU). Der Enquete-Kommission gehören 13 Abgeordnete des Deutschen Bundestages und 13 Sachverständige an, die von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse berufen wurden.
Angesichts des erheblichen Diskussionsbedarfes zu Fragen der Entwicklung und Anwendung der Biotechnologie und der modernen Medizin soll die Kommission grundlegende Vorarbeiten für notwendige Entscheidungen des Deutschen Bundestages leisten. Dabei geht es u.a. darum, unter Einbeziehung ethischer, verfassungsrechtlicher, sozialer, gesetzgeberischer und politischer Aspekte Kriterien für die Grenzen medizinischer Forschung, Diagnostik und Therapie sowie ihrer Anwendungen zu entwickeln.
Margot von Renesse erklärte nach der Übernahme des Vorsitzes:
"Mit atemberaubender Geschwindigkeit machen sich in unserer Zeit die Naturwissenschaften mehr und mehr Kenntnisse von den Zusammenhängen des Lebens zu eigen. An diese Entwicklung knüpfen sich viele Hoffnungen, aber auch die Sorge, menschliche Individualität könne als bloßes manipulierbares Rohmaterial erscheinen und seine spezifische Würde missachtet werden.
Es obliegt dem Parlament, die rechtsethischen Grundlagen unserer Gesellschaft, wie sie in unserer Verfassung verbindlich niedergelegt sind, mit seinen legislativen Möglichkeiten zu wahren. Dafür angesichts der umfangreichen neuen Möglichkeiten der modernen Medizin angemessene Kriterien zu definieren und Instrumente zu entwickeln, ist der Auftrag dieser Enquete-Kommission."