Pressemitteilung
Datum: 24.03.2005
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
24.03.2005
Lesung im Deutschen Dom
Am Dienstag, 29. März 2005, 18 Uhr wird Seyran Ates im
Deutschen Dom, Gendarmenmarkt 1, Berlin-Mitte, aus ihrem Buch
"Große Reise ins Feuer - Die Geschichte einer deutschen
Türkin" im Rahmen des Internationalen Frauentages
vortragen.
1984 wurde auf Seyran Ates vor dem Frauenladen, in dem sie arbeitete, ein Attentat verübt; sie überlebte. Neunzehn Jahre später erschien ihre Autobiografie "Die große Reise ins Feuer", in der sie mehr als nur eine Geschichte erzählt, bei deren Zuhören man sich bequem zurücklehnen könnte. Ihre Geschichte ist auch die ihrer Familie, ihrer Freunde; und bei allen Menschen, die Seyran Ates beschreibt, werden ihre Ängste und ihre Vorurteile offenbar. Sie zeigt aber auch, wie viel Kraft und Mut manche von ihnen entwickelten, so dass ein neues Zusammenleben möglich wurde. Heute kann sie sagen, "meine Eltern verstehen und lieben mich". Sie sagt aber auch, dass es nicht nur für ihre Eltern, sondern auch für sie ein Lernprozess war.
Mehr als zwanzig Jahre lag der Anschlag auf Seyran Ates zurück, als Anfang Februar auf der Tempelhofer Oberlandstrasse Hatun Sürücü ermordet wurde. Auch sie war eine junge Frau, die sich von ihrer türkischen Familie gelöst hatte, um selbstbestimmt leben zu können. "Wie eine Deutsche" habe sie leben wollen, lautet der Vorwurf derjenigen, die den Mord billigen. Als "Ehrenmord" wird die öffentliche Hinrichtung bezeichnet und zugleich entschuldigt. Doch mit alten Traditionen hat dies nichts zu tun. Es sollte uns alle alarmieren, wie viele Frauen im Namen der "Ehre" ermordet werden - in Deutschland!
Seyran Ates sagt deutlich, dass es keinen Grund geben kann, sich bequem und faul zurückzulehnen und auf andere kulturelle Traditionen zu verweisen, wenn Menschrechte verletzt werden. Sie fordert von uns allen Einmischung; denn "es ist ein oft tödlicher Fehler, zu schweigen", wie sie jüngst in einem Interview sagte.
Der Deutsche Dom gehört zum Deutschen Bundestag und beherbergt die Ausstellung "Wege - Irrwege - Umwege. Die Entwicklung der Parlamentarischen Demokratie in Deutschland".
Darüber hinaus wird bis zum 29. April 2005 die Ausstellung "Parastou Forouhar" im Deutschen Dom anlässlich des Internationalen Frauentages gezeigt.
1984 wurde auf Seyran Ates vor dem Frauenladen, in dem sie arbeitete, ein Attentat verübt; sie überlebte. Neunzehn Jahre später erschien ihre Autobiografie "Die große Reise ins Feuer", in der sie mehr als nur eine Geschichte erzählt, bei deren Zuhören man sich bequem zurücklehnen könnte. Ihre Geschichte ist auch die ihrer Familie, ihrer Freunde; und bei allen Menschen, die Seyran Ates beschreibt, werden ihre Ängste und ihre Vorurteile offenbar. Sie zeigt aber auch, wie viel Kraft und Mut manche von ihnen entwickelten, so dass ein neues Zusammenleben möglich wurde. Heute kann sie sagen, "meine Eltern verstehen und lieben mich". Sie sagt aber auch, dass es nicht nur für ihre Eltern, sondern auch für sie ein Lernprozess war.
Mehr als zwanzig Jahre lag der Anschlag auf Seyran Ates zurück, als Anfang Februar auf der Tempelhofer Oberlandstrasse Hatun Sürücü ermordet wurde. Auch sie war eine junge Frau, die sich von ihrer türkischen Familie gelöst hatte, um selbstbestimmt leben zu können. "Wie eine Deutsche" habe sie leben wollen, lautet der Vorwurf derjenigen, die den Mord billigen. Als "Ehrenmord" wird die öffentliche Hinrichtung bezeichnet und zugleich entschuldigt. Doch mit alten Traditionen hat dies nichts zu tun. Es sollte uns alle alarmieren, wie viele Frauen im Namen der "Ehre" ermordet werden - in Deutschland!
Seyran Ates sagt deutlich, dass es keinen Grund geben kann, sich bequem und faul zurückzulehnen und auf andere kulturelle Traditionen zu verweisen, wenn Menschrechte verletzt werden. Sie fordert von uns allen Einmischung; denn "es ist ein oft tödlicher Fehler, zu schweigen", wie sie jüngst in einem Interview sagte.
Der Deutsche Dom gehört zum Deutschen Bundestag und beherbergt die Ausstellung "Wege - Irrwege - Umwege. Die Entwicklung der Parlamentarischen Demokratie in Deutschland".
Darüber hinaus wird bis zum 29. April 2005 die Ausstellung "Parastou Forouhar" im Deutschen Dom anlässlich des Internationalen Frauentages gezeigt.
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2005/pz_050324