Mortler: Rote Karte für Zwangsprostitution
Zur Verurteilung der Zwangsprostitution bei der Fußball-Weltmeisterschaft durch den Europarat erklärt die Vorsitzende des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages, Marlene Mortler (CDU/CSU):
Menschenhandel ist die moderne Sklaverei des 21. Jahrhunderts. In Europa ist Menschenhandel meist gleichbedeutend mit Zwangsprostitution. Statt Ketten werden Vergewaltigung und Psychoterror eingesetzt. Die Frauen werden ihrer Identität als Menschen und Bürger beraubt. Nach dem Drogen- und Waffenhandel ist Menschenhandel die lukrativste kriminelle Tätigkeit. Weltweit werden etwa 60 Milliarden Euro Umsatz in diesem Bereich gemacht, davon 10 Milliarden in der Europäischen Union und 60 bis 80 Millionen in Deutschland.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland wird ein Anstieg der Zwangsprostitution erwartet. Genaue Zahlen kennt niemand, Schätzungen gehen davon aus, dass 30 000 bis 60 000 Frauen und junge Mädchen zur sexuellen Ausbeutung während der Weltmeisterschaft nach Deutschland gebracht werden. Die im Vorfeld der Fußball-WM angestoßenen Informationskampagnen sind daher zu begrüßen, denn auch sie tragen zur Bekämpfung des Menschenhandels bei. Darüber hinaus müssen jedoch verbesserte Maßnahmen zum Schutz der Opfer des Menschenhandels ergriffen werden. Dazu gehören verbesserte Zeuginnenschutzprogramme, psychologische Hilfen und die finanzielle Absicherung entsprechender Beratungsstellen.
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