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Überall auf der Welt erhalten Orte Namen, und häufig wird die Namensgebung zu einem politischen Akt. Ob in Europa, in Asien oder Amerika – überall werden Straßen, Plätze und sogar Wälder nach Personen, Orten oder Ereignissen benannt. Diese Namen dienen daher nicht nur der Orientierung, sondern vor allem auch der Erinnerung.
Viele dieser Namen überdauern die Zeitläufte. Frankreich ist ein Beispiel für ein Land, in dem Straßennamen selten geändert werden. Obwohl es seit 1870 keine Monarchie mehr ist, haben viele Straßen und Plätze ihre alten Namen behalten (Place Royale, Quai Bourbon), während nach jüngeren Persönlichkeiten keine Straßen oder Plätze benannt werden. Noch immer gibt es keine Straße in Paris, die beispielsweise an Alfred Dreyfus erinnert, der wegen angeblichen Verrats militärischer Geheimnisse auf der Grundlage gefälschter Beweismittel aus der Armee ausgestoßen und zu lebenslänglicher Verbannung auf die Insel Cayenne (Französisch-Guyana) verurteilt wurde.
Deutschland machte es ganz anders, auch mit Blick auf die NS-Vergangenheit. Nach großen politischen Einschnitten wurden hier Straßen und Plätze umbenannt, wobei auch auf Personen aus vordemokratischer Zeit zurückgegriffen wird, wie bei der Bismarckstraße. Der Platz vor dem Brandenburger Tor Richtung Tiergarten hieß eine Zeit lang Hindenburg Platz, heute erinnert er als Platz des 18. März an die Revolution von 1848 und an die erste freie Wahl der Volkskammer nach der Wende.
Auch der Platz, an dem das Reichstagsgebäude steht, hat in den letzten 275 Jahren mehrere Namen gehabt. Zunächst war dort ein militärisches Übungsgelände, demnach hieß er auch von 1730 bis 1865 „Exerzierplatz vor dem Brandenburger Thore“. Nach dem Sieg über Dänemark 1864 ließ König Wilhelm I. den Platz mit Wirkung vom 19. Januar 1865 in Königsplatz umbenennen. 1873 wurde hier die später versetzte Siegessäule eingeweiht und von 1884 bis 1894 das Reichstagsgebäude errichtet.
In den frühen 1920er Jahren gab es Bestrebungen, die Zeichen der überwundenen Monarchie auch aus dem Stadtbild zu entfernen. In der Berliner Stadtverordnetenversammlung gab es mehrere Anträge, den Königsplatz in Platz der Republik umzubenennen. Die Entscheidung fiel am 2. Februar 1926 nach erhitzter Debatte. Von den rechtsnationalen Kräften wurde diese Entscheidung erwartungsgemäß kritisiert. Und es ist daher kein Wunder, dass die Nationalsozialisten den Platz der Republik nach der Machtergreifung wieder in Königsplatz umbenannten.
Doch gleich nach dem Ende des Krieges wurden neue städtebauliche Pläne entwickelt. Die Benennung und Umbenennung von Straßen und Plätzen wurde nun eine Angelegenheit der Bezirke. So beschloss die Verordnetenversammlung des Bezirks Tiergarten am 31. März 1948, den Platz wieder Platz der Republik zu nennen.
Fotos: studio kohlmeier, picture-alliance
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