> Unter der Kuppel > Andachtsraum
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Europa:
Europa ist überall ? Europäische Gesetze regeln den
Alltag, Euro-Münzen klimpern im Portemonnai. Aber was bedeutet
es eigentlich, zu Europa zu gehören? Hat Europa eigentlich
Grenzen und wie sieht die Zukunft der Europäischen Union aus?
GLASKLAR hat sich in Europa umgesehen. In der aktuellen Ausgabe
lest ihr unter anderem, was EU-Richtlinien mit Glück in der
Liebe zu tun haben, wie junge Leute heute grenzenlos arbeiten,
lernen oder ihrem eigenen Film drehen und was Menschen von anderen
Kontinenten so alles über Europa denken.
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Politik aktiv gestalten:
Mitmischen.de ist das Jugendforum des Deutschen Bundestages im
Internet. Die Plattform bietet Chats mit Abgeordneten des
Bundestages, Diskussionsforen, Abstimmungen, Nachrichten und
Hintergrundberichte zu aktuellen politischen Themen.
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Wenn 30 Minuten vor Beginn einer Sitzung die Glocken des Kölner Doms im Bundestag läuten, füllt sich der Andachtsraum im Reichstagsgebäude. Hier treffen sich Abgeordnete und Bedienstete zu einer kurzen Andacht, die wechselweise für ein Jahr unter katholischer und evangelischer Leitung stattfindet. Laienprediger unter den Abgeordneten halten dabei den Gottesdienst. Doch obwohl der Raum vorwiegend für christliche Zwecke genutzt wird, ist er keineswegs eine bundestagseigene kleine Kirche oder Kapelle, wie auch der neutral gewählte Name verdeutlicht, sondern schlicht ein überkonfessioneller Raum, der zur Meditation und inneren Einkehr anregen will.
Hier wurde auch die umfassendste künstlerische Gestaltung im ganzen Gebäude vorgenommen. Als äußerst schwierig erwies sich dabei die Suche nach einem geeigneten Künstler. Mit Günther Uecker fand der Kunstbeirat einen der renommiertesten Künstler Deutschlands, der sich dieser Herausforderung stellte. Auf der Grundlage theologischer Überlieferungen schuf Uecker einen Raum, der durch seine warmen Erdtöne und seine Schlichtheit große Ruhe ausstrahlt.
Die wenigen Objekte im Raum sind vieldeutig. So erinnert der sandgestrahlte Quader aus Granit ebenso an einen Altar wie an einen Opferstein. Seine besondere Akzentuierung erhält der Raum aber durch den Tafel-Zyklus, ein Kunstwerk, das mit seinen Motiven und Materialien christlichen Themen nahe steht. Sieben hohe Holzbildtafeln sind in leichter Schräge an die Wände gelehnt. Lange Nägel, die wichtigsten Gestaltungsmittel des Künstlers, Farbe, Sand, Asche und Steine verbinden sich auf den Tafeln zu kraftvollen suggestiven Bildern von Sinnes- und Seinserfahrungen. Für eine meditative Stimmung sorgt eine zum Innenraum hin offene Zwischenwand vor den seitlichen Fenstern, so dass das Licht indirekt in den Raum fällt.
Diese mystische Aura ist es auch, die den Andachtsraum im Reichstagsgebäude so besonders macht und seine Besucher stets auf neue fasziniert.
Text: Christina Beinke
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 01. Februar 2005