Blickpunkt
September 03/1998
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Antworten zu "Wo bitte gibt es neue Jobs?"
Arbeit gerechter verteilen, neue Stellen öffentlich fördern
- Die Arbeit muß gerechter verteilt werden. Wir brauchen deutliche Arbeitszeitverkürzungen. Zuerst müssen die Überstunden drastisch abgebaut werden. Wenn die Hälfte der jährlich 1,8 Milliarden Überstunden in neue Jobs umgewandelt würde, gäbe es bis zu 600.000 neuer Arbeitsplätze. Außerdem wollen wir umgehend die 35-Stunden-Woche bundesweit gesetzlich einführen, was mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze entstehen ließe.
- Wir setzen auf eine aktive Arbeitsmarktpolitik, die bis zu einer Million neue Stellen in einem öffentlich geförderten Beschäftigungssektor (ÖBS) schafft, der den sozialen und ökologischen Umbau der Industriegesellschaft unterstützen und den Einstieg in eine neue Form von Vollbeschäftigung eröffnen soll. Als Non-profit-Sektor zwischen Markt und Staat verfolgt der ÖBS gemeinnützige Ziele, wie z. B. Verbraucher- und Schuldenberatung, Stadtbegrünung, Jugend- und Seniorenfreizeitprojekte, Breitensportagenturen, Gesundheits- und Wissenschaftsläden. Im ÖBS werden nach unserem Konzept statt Personen konkrete Projekte gefördert und die in ihm arbeitenden Menschen nach Tarif bezahlt.
- Wir schlagen vor, ein langfristiges öffentliches Zukunftsinvestitionsprogramm und ein Sofortprogramm für 100.000 Ausbildungsplätze für Jugendliche aufzulegen und die Wirtschaftsförderung für kleine und mittelständische Unternehmen zu verstärken, sie aber an die Zahl der neugeschaffenen Arbeitsplätze zu binden.
Quelle:
http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9803/9803024b