panorama
Lob der Mitte
Politik nur noch als reiner Pragmatismus? Nach dem Ende der politischen Großideologien dachten viele so. Aber die gegenwärtigen Suchbewegungen in Parlament und demokratischer Öffentlichkeit zeigen: Politik in der repräsentativen Demokratie ist auf Ziele und Begründungen angewiesen. Ohne solche sind die großen Fragen der Nation nicht zu bewältigen.
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M. Oakeshott, Zuversicht und Skepsis. | ||||||||||
Oakeshott unterscheidet zwei große Möglichkeiten, wie im Grundsatz Regierung ausgeübt und erfahren wird. Erstens mit "Zuversicht" als der Einsicht in den Fortschrittsoptimismus: Politik könne die Lebensumstände der Bürger systematisch verbessern. Zweitens mit "Skepsis", die vor Übereilung und anmaßender Hybris politischer Machbarkeit mahne. Diese "Polarität der Stile im politischen Denken und Verhalten" sei nicht aufhebbar. Oakeshott plädiert für eine "Politik der goldenen Mitte".
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H. Theisen, Zukunftspolitik. | ||||||||||
Auch Theisen fordert von den Parlamentariern eine "Politik der
Mitte" jenseits von Links und Rechts. Nicht kurzfristige
Bedürfnisbefriedigung, sondern langfristige Notwendigkeiten
müssten wieder Bedeutung erlangen.
B. B.
M. Oakeshott, Zuversicht und Skepsis.
Zwei Prinzipien neuzeitlicher Politik, Berlin 2000, A. Fest-Verlag,
58,-DM
H. Theisen, Zukunftspolitik.
Langfristiges Handeln in der Demokratie, München 2000