ANHÖRUNG ZUR BESCHILDERUNG AN AUTOBAHNEN
Auf Sehenswürdigkeiten mehr hinweisen
(to) Die Vorschriften für die Beschilderung an Autobahnen sollten zu Gunsten der Möglichkeit, vermehrt auf touristische Sehenswürdigkeiten hinzuweisen, gelockert werden. Dies war der Tenor einer öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses am 10. Oktober, der ein Antrag der FDP ( 14/4635), die Beschilderungsmöglichkeiten für touristische Hinweise an Autobahnen flexibler zu gestalten, sowie ein Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ( 14/5315) für ein Tourismusförderprogramm zu Grunde lag.
Der Vizepräsident des Deutschen Tourismusverbandes, Friedhelm Ernst, machte deutlich, dass es nicht um die Beschilderung an sich, sondern um eine Wegweisung für die Reisenden mit der Beschilderung als Hilfsmittel gehe. Er riet dazu, statt mehrsprachiger Schilder Piktogramme zu verwenden, um ausländischen Reisenden entgegenzukommen.
Die Auswahl der Kriterien für die Beschilderung sollte nicht den Ländern überlassen werden, so der Vizepräsident, da deren Denken "an der Landesgrenze" aufhöre.
Der Vizepräsident für Tourismus des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC), Max Stich, sagte, die Fahrfähigkeit des Lenkers dürfe durch die Beschilderung nicht gestört werden. Daher riet er dazu, Schilder nach strengen Qualitätshinweisen aufzustellen. Eine Inflation von Schildern würde aber deren Wert mindern.
Professor Karl-Heinz Hänssler von der Berufsakademie Ravensburg empfahl mehr Hinweisschilder, weil dies die Sicherheit nicht sehr beeinträchtigen, dafür aber Suchverkehr vermeiden würde, wenn Besucher touristischer Attraktionen von der Autobahn bis zum Zielort gelotst würden.
Der Bürgermeister von Ruhla (Thüringen), Gerald Pietsch, plädierte ebenfalls für ein Leitsystem von der Autobahn bis zum Zielort.