1975 Grenzenlose Geltung der Menschenrechte
Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki (KSZE). (v.l.): Bundeskanzler Helmut Schmidt, DDR-Staatsratsvorsitzender Erich Honecker und US-Präsident Gerald Ford.
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In diesem politisch-moralischen Verhaltenskodex erklären
sich die Unterzeichner u.a. bereit zum Gewaltverzicht, zur
friedlichen Regelung von Streitfällen und zur Nichteinmischung
in innere Angelegenheiten. Mehr noch: Die KSZE-Schlußakte
beinhaltet auch eine selbstauferlegte Verpflichtung zur Wahrung und
Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten.
Im Bundestag ist die Unterzeichnung der KSZE-Schlußakte
umstritten. So befürchtet die CDU/CSU-Opposition, dass die
Sowjetunion die Konferenz nur als Mittel benutzt, die
europäische Nachkriegsordnung zu ihren Gunsten festzuschreiben
und ihre Vorherrschaft in Europa auszubauen.
Seit 1977 finden regelmäßig Folgekonferenzen der KSZE
statt. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime in den
80er und 90er Jahren ist die KSZE die einzige
gesamteuropäische Institution, die einen Rahmen für eine
Neuordnung Europas bildet. So markiert die Unterzeichnung der
"Charta von Paris" im November 1990 durch 34 KSZE-Staaten das Ende
des Ost-West-Konfliktes.
Dem hoffnungsvollen KSZE-Beschluss zum gegenseitigen Gewaltverzicht
und zur Wahrung der Menschenrechte folgt aber schon wenig
später eine ernüchternde Nachricht: Die Sowjetunion
stellt neue Atomwaffen
auf.
InfoPunkte: Im Januar 1995
änderte die KSZE ihren Namen in Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).
Weitere Informationen zur OSZE und zur Arbeit der deutschen
Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der OSZE finden Sie
in unserem Online-Angebot.
ZeitPunkte: Daten und Fakten der 7.
Wahlperiode (1972 - 1976)