Handlungsbedarf beim Export der Erneuerbarer-Energie-Technologien
Berlin: (hib/VOM) Die Erfahrung der Deutschen Energie-Agentur GmbH machen deutlich, dass es beim Export der deutschen Technologie zu erneuerbaren Energien (EE) erheblichen Handlungsbedarf gibt. Dies aus einem Bericht der Bundesregierung ( 15/1862) hervor. Seit der Gründung der EE-Exportinitiative durch den Deutschen Bundestag Mitte des vergangenen Jahres sei jedoch eine neue Dynamik entstanden. Es bestünden gute Chancen, in Deutschland ein leistungsstarkes, strategisch ausgerichtetes Instrumentarium zu etablieren, um EE-Technologien einen besseren Zugang zu Auslandsmärkten zu sichern. Die bessere Präsenz auf diesen Märkten und eine deutliche Erhöhung der Exportquoten sei Voraussetzung für den Erhalt und weiteren Ausbau der EE-Branchen in Deutschland, heißt es. Für den Bestand der Branche sei es unabdingbar, mittelfristig eine Exportquote von etwa 70 Prozent zu erreichen. Diese Quote werde bisher selbst von der Windkraftbranche weit verfehlt. Alle Anbieter von EE-Technologien hätten im Wesentlichen mit den gleichen Problemen zu kämpfen: Informationsdefizite, Schwierigkeiten bei der Finanzierung und dem konkreten Markteintritt. Ferner hätten viele Unternehmen den Eindruck, dass das vorhandene Instrumentarium nicht ausreichend auf die besonderen Schwierigkeiten der EE-Branchen zugeschnitten war. Bemerkenswert seien die hervorragende Verzahnung von Forschung und Entwicklung mit dem Exportgeschäft etwa in Japan, aber auch die Verbindungslinien der dänischen Entwicklungspolitik mit dem dortigen Exportsektor werden genannt.
Deutschland verfüge in vielen Bereichen über eine technologische Spitzenposition, andererseits sei aber absehbar, dass sich die Nachfrage nach EE-Technologien im nächsten Jahrzehnt rapide entwickeln werde. So müsse der Informationsfluss zwischen Anbietern und potenziellen Käufern intensiver werden, um präzise und rasch auf Bedarfsstrukturen reagieren zu können. Darüber hinaus gelte es, die Einsatzmöglichkeiten deutscher EE-Technologien durch verstärktes Marketing auf ausländischen Märkten bekannt zu machen. Die Informationsangebote über ausländische Märkte würden im Rahmen des Internetportals www.exportinitiative.de sowie durch Marktstudien weiter ausgebaut.
Die EE-Industrie hat nach Regierungsangaben in den letzten Jahren einen "beispiellosen Boom" erlebt und 2002 ein Umsatzvolumen von rund 7,5 Milliarden Euro erreicht. Vor allem die Windenergiebranche habe sich zu einem wichtigen Industriezweig mit rund 40 000 Arbeitsplätzen entwickelt. Mit einer Gesamtleistung von rund 12 000 Megawatt (Ende 2002) und einer Stromproduktion von 45 559 Gigawattstunden im vergangenen Jahr habe sie einen erheblichen Beitrag geliefert, um das Klimaschutzziel zu erreichen. Allein 2002 seien 2328 Windräder mit einer Gesamtleistung von 3247 Megawatt neu errichtet worden, was einen Zuwachs von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeute. Auch die Branchen Photovoltaik und Solarthermie hätten 2000 und 2001 Umsatzzuwächse in Rekordhöhe verzeichnet.