Regierung setzt unter anderem auf Modernisierung der Ausbildungsordnungen
Berlin: (hib/MPI) Aus "Korbmacher" wird "Flechtwerkgestalter", aus "Verlagskauffrau" wird "Medienkauffrau Digital und Print" - "verständliche Berufsbezeichnungen" sowie "einfachere Ausbildungsordnungen" sind Teile eines Maßnahmebündels, mit der die Bundesregierung die Wirtschaft bei der Schaffung neuer Ausbildungsplätze unterstützen will. Wie aus der Antwort der Regierung ( 16/2170) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/1931) weiter hervorgeht, sollen zum 1. August vier neue und 17 modernisierte Ausbildungsordnungen in Kraft treten. Künftig soll auch das Angebot zweijähriger Ausbildungsberufe erhöht werden. Dazu gehören in diesem Sommer laut Regierung die "Fachkraft für Küchen-, Möbel- und Umzugsservice", der "Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung" und die "Servicekraft für Dialogmarketing". Bündnis 90/Die Grünen wollten wissen, welche Maßnahmen zur Verbesserung des Angebots an Ausbildungsplätzen die Bundesregierung plant, die kurzfristig greifen. Die Fraktion prognostizierte für dieses Jahr eine Lücke von mindestens 50.000 Ausbildungsplätzen.
Die Regierung unterstreicht in ihrer Antwort, dass der nationale Ausbildungspakt und die dort formulierten Ausbildungsverpflichtungen beschleunigt werden sollen. Die Partner des Ausbildungspaktes würden dabei einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund legen. Weiter heißt es in der Antwort, das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost werde mit 13.000 Plätzen fortgesetzt. Der Bund werde zur Finanzierung dieses Programms in den nächsten Jahren rund 90 Millionen Euro bereitstellen. Ferner sei das Programm "Jobstarter" zur Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze und zur Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen mit einem Finanzvolumen von 100 Millionen Euro einschließlich der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds aufgelegt worden. Die Bundesregierung werde zudem "die Entwicklungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt sorgfältig beobachten und analysieren, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen zu können".