Alle wollten sie den Wissenschaftler-Austausch zwischen Indien und Deutschland fördern, doch es waren wieder einmal nur die Koalitionsfraktionen, die sich mit ihrem Antrag ( 16/6945 ) durchsetzten - allerdings einstimmig. Zwischen vier und fünf Uhr morgens hätte dieser Antrag genauso wie die der Linken, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP ( 16/5811 , 16/5968 , 16/7504 ) diskutiert werden sollen. Tatsächlich wurden die Reden einige Stunden vorher zu Protokoll gegeben. Die Initiativen enthalten vor allem Wünsche nach mehr Programmen an deutschen Universitäten für indische Geisteswissenschaftler.
CDU/CSU und SPD forderten etwa, Inder in Forschungsprojekte und -netzwerke wie Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs einzubinden. Die Linke fand es sinnvoll, darüber hinaus auch für Aufenthalte deutscher Studenten und Wissenschaftler im Partnerland zu werben. Sie schlug eine deutsch-indische Fachtagung vor, die als eine Kontaktbörse dienen soll. Die Grünen warben auch dafür, die Möglichkeit von Schüleraustauschen zu prüfen. Die Anträge der beiden Oppositionsfraktionen wurden mit den Stimmen der Koalition abgelehnt, der FDP-Antrag zur Beratung an den Ausschuss überwiesen.
Eigentlich war ein interfraktioneller Antrag erwogen worden, der nach Aussage von SPD, Linken und Grünen an der Weigerung der Unionsfraktionen scheiterte, gemeinsame Vorlagen mit den Linken zu beschließen. Die FDP kritisierte ebenfalls, dass es nicht zu einem gemeinsamen Beschluss kam. Sie habe einen Antrag eingebracht, der mit dem der Koalition identisch sei, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass das Parlament sich gemeinsam für eine gute Sache einsetzen sollte.