Bundestag debattierte über Arbeitnehmerrechte
Am Donnerstag, dem 24. April 2004, beriet der Bundestag
über verschiedene Anträge zum Thema Arbeitnehmerrechte.
Außerdem debattierten die Angeordneten über den
Berufsbildungsbericht 2008 und entschieden in namentlicher
Abstimmung über den Vertrag von Lissabon.
Vertrag von Lissabon
Die Abgeordneten haben den Gesetzentwurf der Regierung zur Ratifizierung des EU-Vertrages von Lissabon mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit angenommen. Insgesamt entschieden sie über vier Gesetzentwürfe zum EU-Reformvertrag. Er wurde am 13. Dezember 2007 in Lissabon unterzeichnet und soll die Handlungsfähigkeit der auf 27 Mitgliedsländer erweiterten Europäischen Union stärken. Der Vertrag soll zum 1. Januar 2009 in Kraft treten.
Debatte: Berufsbildungsbericht 2008
Im Anschluss an die Abstimmungen zum EU-Reformvertrag stellte
die Bundesregierung ihren Berufsbildungsbericht 2008 (
16/8750) vor. Er analysiert den
Ausbildungsstellenmarkt und berichtet über Angebot und
Nachfrage von Ausbildungsplätzen. Dem Bericht zufolge wurden
von Januar bis September 2007 rund 625.900 Ausbildungsverträge
neu abgeschlossen. Das ist die zweithöchste Vertragszahl seit
der Wiedervereinigung. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist die
Vermittlung so genannter Altbewerber.
Arbeitnehmerrechte
Im weiteren Verlauf der Sitzung standen drei Anträge der Fraktion DIE LINKE. zum Thema Arbeitnehmerrechte zur Debatte. Die Fraktion will die Belegschaften unter anderem durch eine Konkretisierung des Kündigungsschutzes stärken ( 16/8448). Außerdem fordert sie eine Stärkung der Arbeitnehmermitbestimmung ( 16/7533) und will Beschäftigte und Unternehmen vor "Ausplünderung durch Finanzinvestoren" schützen ( 16/7526). Die Fraktion fordert die Bundesregierung auf, die Mitbestimmung zu modernisieren, der "exzessiven Verschuldung und Auszehrung" von Unternehmen Grenzen zu setzen und Private-Equity-Fonds und private Investoren "gerecht" zu besteuern.
Die Anträge wurden im Anschluss an die zuständigen
Fachausschüsse überwiesen.
Weitere Themen am Donnerstag
Im weiteren Verlauf des Tages debattierte der Bundestag über die Meinungs- und Pressefreiheit, das Arbeitnehmer-Entsendegesetz und die Beitragsautonomie der Krankenkassen. Außerdem stimmte er über einen Antrag der Bundesregierung ab, welcher familiengerichtliche Maßnahmen bei einer Gefährdung des Kindeswohls erleichtern soll.
Weitere Informationen
Bundestagsdrucksachen zum Thema
- 16/8300 - Gesetzentwurf der Bundesregierung: Vertrag von Lissabon vom 13. Dezember 2007
- 16/8488 - Gesetzentwurf CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 45 und 93)
- 16/8489 - Gesetzentwurf CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union
- 16/7375 - Gesetzentwurf DIE LINKE.: ... Änderung des Grundgesetzes
- 16/7446 - Antrag DIE LINKE.: Intransparenz beenden - Eine lesbare Fassung des Reformvertrags schaffen
- 16/8448 - Gesetzentwurf DIE LINKE.: Stärkung der Interessen der Beschäftigten bei Massenentlassungen trotz Gewinnsteigerungen
- 16/7533 - Gesetzentwurf DIE LINKE.: Stärkung der Arbeitnehmermitbestimmung bei Betriebsänderungen bei Massenentlassungen trotz Gewinnsteigerungen
- 16/7526 - Antrag DIE LINKE.: Beschäftigte und Unternehmen vor Ausplünderung durch Finanzinvestoren schützen
- 16/6998 - Antrag FDP: Reaktion auf die Krise der staatlichen Banken