"Man lernt nie aus" war einst ein wohlmeinender, mütterlicher Ratschlag. Just hat ihn sich die Regierung zu eigen gemacht, um mit Ausrufungszeichen den deutschen Arbeitnehmer zu mehr Weiterbildung zu bewegen. Am 20. Juni präsentierte sie im Ausschuss für Bildung und Forschung ein Eckpunktepapier, mit dem das lebenslange Lernen in Deutschland gefördert werden soll.
Denn Fakt ist: Im internationalen Vergleich bilden sich die Deutschen unterdurchschnittlich wenig weiter. Als ersten Schritt will die Regierung das "Weiterbildungssparen" in das Vermögensbildungsgesetz einführen. Die Arbeitnehmer sollen ähnlich einem Bausparvertrag auch für berufliche Weiterbildungen sparen. Teure Fortbildungen unterstützt der Staat mit einer Prämie von maximal 154 Euro. Zusätzlich soll ein Weiterbildungsdarlehen unabhängig von der Einkommenshöhe gewährt werden. Parallel dazu beabsichtigt die Regierung die Beratungsstruktur auszubauen, um so einen Mentalitätswandel einzuleiten. Umgesetzt werde das Eckpunktepapier in einem Gesetzentwurf, so der Regierungsvertreter. Die Koalitionsparteien im Ausschuss begrüßten das Papier als "wichtigen Schritt".
Die Opposition sah ebenfalls die Notwendigkeit zur Weiterbildung, kritisierte aber den bisweilen "dürftigen" Inhalt des Eckpunktepapiers. Ihre eigenen Anträge fanden jedoch keine Zustimmung.