TOURISMUS
Bundestag will das Reisen mit dem Fahrrad erleichtern
Radfahren ist gesund und schont die Umwelt, vom eigenen Geldbeutel ganz zu schweigen. Es dürfte also ruhig noch etwas mehr Rad gefahren werden in Deutschland. Das sieht auch die Bundesregierung so. Würden Fahrten mit zu sechs Kilometer Länge zu 30 Prozent weniger mit dem Auto und dafür mit dem Fahrrad zurückgelegt, könnten jährlich siebeneinhalb Millionen Tonnen Kohlendioxid und 2,4 Millionen Tonnen Kraftstoff eingespart werden. So steht es in der Antwort der Regierung ( 16/5255 ) auf eine Große Anfrage der Grünen ( 16/3548 ) zur Zwischenbilanz des Nationalen Radverkehrsplans 2002 bis 2012.
Danach liegt der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen seit 2002 konstant bei neun Prozent, doch hat die Fahrleistung in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Und das, obwohl es weniger Kinder und Jugendliche und mehr ältere Menschen gibt als noch in den 90er-Jahren, obwohl der Motorisierungsgrad gestiegen ist und durchschnittlich längere Strecken gefahren werden.
2005 haben sich mehr als 45 Prozent der Deutschen im Urlaub auf den Sattel geschwungen, im Jahr davor sind 2,45 Millionen Deutsche mehrere Tage auf dem Rad unterwegs gewesen. Gab es 2002 noch 3.300 fahrradfreundliche Herbergen ("Bett & Bike"), so waren es 2005 mehr als 4.200 Betriebe in fast 3.000 Orten. Der Bundestag beschloss am 21. Juni auf Empfehlung des Tourismusausschusses ( 16/5635 ) einen Antrag von Union und SPD ( 16/3609 ), den Fahrradtourismus zu fördern. Unter anderem soll die Deutsche Bahn AG dazu gebracht werden, die Fahrradmitnahme im ICE zu ermöglichen. Beim Bundesverkehrsministerium soll eine länderübergreifende Koordinierungsstelle entstehen, die den weiteren Ausbau und die Vereinheitlichung der Radwege zwischen Bund, Ländern und Kommunen abstimmt. Während Die Linke zustimmte, enthielten sich FDP und Grüne. Sie hielten den Antrag für zu unverbindlich.