1919ff. Weimarer Koalition
Wahlaufruf-Plakat 1919 / Cesar Klein
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Friedrich Ebert
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Die Wahlen vom 19. Januar 1919 zeigen, dass die parlamentarische Regierungsform von der breiten Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wird.
Die Wahlbeteiligung liegt bei 83 Prozent. Stärkste Partei wird die SPD mit 37 Prozent, gefolgt vom Zentrum mit 19,7 Prozent. Gemeinsam mit der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), der Nachfolgepartei der Fortschrittspartei, bilden diese Parteien die Weimarer Koalition, die zusammen auf 76 Prozent kommt.
Im Gegensatz zur Nationalliberalen DVP, der konservativen DNVP und der radikaldemokratischen USPD bekennen sich die drei Parteien uneingeschränkt zu den Grundsätzen der parlamentarischen Demokratie.
Da in Berlin die revolutionären Unruhen andauern, tritt die Nationalversammlung am 6. Februar 1919 im Weimarer Nationaltheater zusammen.
Die erste Aufgabe der Nationalversammlung ist die Etablierung der ersten demokratisch legitimierten Regierung. Mit den Stimmen der Weimarer Koaltion wählt sie Philipp Scheidemann, SPD, zum Ministerpräsidenten.
Und am 11. Februar wird Friedrich Ebert (SPD) der erste Reichspräsident der Republik.
Dann macht sich die Nationalversammlung in Weimar an die zweite große Aufgabe: Die Erarbeitung einer demokratischen Verfassung für das Deutsche Reich.